Äolische od. Liparische Inseln (Sizilien)
Kleine Studienkreuzfahrt mit der Motorsegel-Yacht
1.Tag: Anreise, Einschiffung, Vulcano
2.-5. Tag: Vulcano - Lipari - Salina - Panarea - Stromboli
6.-9. Tag: Panarea - Salina - Filicudi - Lipari - Milazzo - Catania, Heimreise
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1. Tag: Anreise, Einschiffung, Vulcano
Anreise: Flug Stuttgart-Catania, Transfer mit dem privaten Exkursionsbus nach Milazzo. Da der Flughafen von Catania nur wenige Minuten von der Stadt entfernt ist und wir noch Zeit haben, besuchen wir als erstes den vielleicht schönsten Fischmarkt von Sizilien in der Altstadt von Catania. Nach einem entspannenden Espresso oder Cappuccino auf der Piazza Duomo geht es dann in ca. 1,5 Stunden Fahrt nach Milazzo, wo wir am frühen Nachmittag mit dem Tragflügelboot zur Insel Vulcano oder Lipari aufbrechen (je nach dem, was für den aktuellen Ablauf/Wetterverhältnisse am besten ist), um dort an Bord unserer Yacht zu gehen.
Nachfolgend der Exkursionsablauf bei einem Beginn auf Vulcano:
Willkommen an Bord: Beziehen der Kajüten und Erklärungen zu unserer Yacht. Danach kleiner Spaziergang an Land zu den nahen postvulkanischen Erscheinungen Vulcanos (heißes Schlammbad, Fumarolen der Strandzone, falls möglich Faraglione di Levante). Vulcano ist neben Stromboli die zweite Insel des Archipels mit aktivem Vulkanismus. Der letzte Ausbruch des Gran Cratere datiert auf das Jahr 1890. Es ist besonders schön und reizvoll die nur einen Steinwurf von unserer Anlegestelle entfernt gelegene Zone um den Faraglione di Levante mit seinen postvulkanischen Erscheinungen am späten Nachmittag zu besuchen, wenn die Tagestouristen mit dem letzten Boot die Insel endgültig verlassen. Fast alleine genießt man so ein Bad im warmen Naturschlammbecken und anschließend geht es zur Reinigung nur wenige 10er Meter weiter ins warme Meer mit seinen aufquellenden, blubbernden Thermaldämpfen.
Achtung: wer im Vasca di Fanghi (heißes Schlammbad) baden möchte (therapeutische Wirkung gegen Rheuma, Arthritis und Hautkrankheiten) und sich danach den Schlamm im thermal beheizten Meer abwaschen möchte, sollte seine Badeschuhe nicht vergessen, denn am Strand gibt es auch viele, z.T. kaum sichtbare kleinste Fumarolen, die just dann heißen Dampf fördern, wenn man gerade darauf steht. Auch sollte man sämtliche Schmuckgegenstände vorher ausziehen, da allein durch die Fumarolendämpfe der Umgebung viele Metalle in kurzer Zeit angegriffen werden und sich verfärben.
2. Tag: Vulcano / Lipari
Nach dem Frühstück Wanderung zum Gran Cratere, dem 391 m hohen zentralen Kraterberg Vulcanos (reine Gehzeit, ca. 2 Stunden (hin und zurück auf meist gut zu begehenden Pfaden), Dauer insgesamt ca. 3-4 Stunden). Der Aufstieg bietet schöne Eindrücke von Vegetation, vulkanischem Bau sowie von Siedlungsund Agrarstruktur der Insellandschaft. Oben am Kraterrand angekommen (340 m) ist man nicht nur von der grandiosen Aussicht Richtung Norden auf das gesamte Archipel überwältigt, sondern auch vom Prototyp eines Explosionskraters in reinster Form. Ganz beonders fasziniernd ist die aktive Fumarolentätigkeit am Kraterrand mit vielfältigen Abscheidungsprodukten, wie goldgelb glänzenden Schwefelnadeln oder weißglitzernden Borsäurekristallen, welche die Austrittslöcher der Fumarolen umgeben. Wer noch Lust und Freude hat, kann am Rand des Kraters bis zu seinem höchsten Punkt (391 m) aufsteigen und weitere Einblicke in den älteren und größeren südöstlichen Inselkörper gewinnen. Wichtig für den Aufstieg ist festes Schuhwerk mit Profil. Wer lieber unten bleiben möchte, kann leicht ein Alternativprogramm auf eigene Faust unternehmen.
Zurück vom Ausflug auf den Gran Cratere stechen wir in See und umrunden die Halbinsel Vulcanello. In der Bucht von Porto die Ponente werfen wir Anker. Wie wäre es jetzt mit einem erfrischenden Bad bis das leckere Mittagessen zubereitet ist? Nach dem Mittagessen geht die Fahrt weiter, immer entlang der abwechslungsreichen, durch vorspringende Landzungen und Buchten gegliederten Westküste Vulcanos bis zur Grotta del Cavallo und durch die schmale Meerenge zwischen den Inseln Vulcano und Lipari. Am späteren Nachmittag erreichen wir die Stadt Lipari, wo wir an einem Landungssteg der Marina Lunga, mit schönem Panorama auf Stadt und Bucht, für die Nacht anlegen. Vor dem Abendessen erster Landgang in Lipari und danach, wer Lust hat, vielleicht noch Lipari Stadt by night in Verbindung mit einem kleinen Verdauungsspaziergang.
3. Tag: Lipari / Salina
Nach dem Frühstück holt uns ein Kleinbus am Landungssteg zu einer Inselrundfahrt ab, wo wir einige der schönsten und interessantesten Stellen Liparis kennenlernen werden. Zunächst geht es vom Hafen aus auf einer schönen Strecke hinauf auf die Hochfläche mit vielfältigen Einblicken in die Siedlungs- und Agrarstruktur der Insel. Beim 214 m über dem Meer gelegenen Belvedere del Quattrocchi genießen wir eine grandiose Aussicht auf den Südteil Liparis bis hinüber nach Vulcano. Anschließend durchqueren wir die landwirtschaftlich geprägte Hochfläche der Insel mit ihren Streusiedlungen bis zur steilen Nordküste, wo unser Weg über Serpentinen, immer bei schönster Aussicht auf die Insel Salina, zur Ortschaft Aquacalda führt. Danach geht die Fahrt durch das Bimssteingebiet im Nordosten Liparis. Besonders bizarr treten uns an manchen Stellen die Industrie-Ruinen des seit einigen Jahren stillgelegten Bimssteinabbaus gegenüber. Im Zuge der Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe musste der, ohnehin im Sterben liegende, Bimssteinabbau vollends eingestellt werden.
Zurück in Lipari-Stadt nehmen wir den schönen Treppenweg von der Unterstadt zum malerischen Burgberg, der den ältesten Teil der Stadt Lipari mit Kathedrale, archäologischem Park und dem berühmten archäologischen Museum trägt. Bei einer privaten Führung werden wir nicht nur in die Geschichte der Äolischen Inseln eintauchen, sondern dabei einmalige Exponate von der Altsteinzeit bis zur Spätantike zu sehen bekommen. Der Burgberg, der die historische Oberstadt Liparis darstellt, ist eine bedeutende archäologische Zone, deren Besiedlungsgeschichte bis ins 4. Jahrtausend vor Christus zurückreicht und damit zu den ältesten städtischen Siedlungen des mediterranen Kulturkreises zählt. Zurück auf unserer Yacht lichten wir den Anker, umrunden den weit ins Meer hineinreichenden Monterosa-Doppelvulkan und fahren bis zur Spiagga Bianco, wo wir im türkisblauen Meer gegenüber der weißen Bimssteinbrüche ankern. Ein Sprung ins Wasser an dieser Stelle ist ein besonderer Genuss. Nach dem heute etwas späteren Mittagessen fahren wir mit dem Beiboot an den Strand. Hier findet man nicht nur Bimssteine so viele man sammeln möchte, sondern auch dessen schwarzen Bruder, den mineralogisch absolut gleich zusammengesetzten, aber wie schwarzes Glas aussehenden Obsidian.
Exkurs: Bimstein und Obsidian sind mineralogisch absolut gleich zusammengesetzte vulkanische Gläser. Einziger Unterschied: Bimssteine wurden bei der Druckentlastung durch die Eruption, und damit die Möglichkeit des Entweichens der vulkanischen Gase, aus der geschmolzenen Glasmasse aufgeschäumt. Durch die vielen Spiegelflächen der aufgeschäumten dunklen Glasmasse erscheint der Bimstein weiß und ist so leicht, dass er sogar auf Wasser schwimmt, während der nicht geschäumte, kompakte Obsidian schwarz und bedeutend schwerer ist.
Der absteigenden Sonne Richtung Westen folgend,legen wir, je nach Wind auch unter Besegelung, die ca. dreistündige Strecke zwischen Lipari und unserem nächsten Ziel, dem malerischen kleinen Hafen von Rinella auf der Westseite der Insel Salina, zurück.
4. Tag: Salina / Panarea
Mit einem gemieteten Fahrzeug starten wir nach dem Frühstück, um die nach Lipari zweitgrößte Äoleninsel zu erkunden. Salina wird wegen ihrer üppingen Vegetation und der günstigen Bedingungen für die Landwirtschaft auch als grüne Insel bezeichnet. Unser Ausflug führt von Rinella in die oberhalb gelegene Ortschaft Leni und von dort bis zum kleinen Kloster und Wallfahrtsort Santuario Madonna del Terzito. Das Heiligtum liegt in prominenter Position direkt auf dem Sattel zwischen den beiden inselbeherrschenden Vulkanen, dem Monte Fosso delle Felci, mit 962 m höchster Berg des gesamten Archipels, und dem Monte dei Porri (860 m). Um den Monte dei Porri herum führt die Strecke über eine herrliche Serpentinenstraße hinab in die Ebene des Kraters von Pollara, welcher das jüngste vulkanische Ereignis auf Salina dokumentiert. Am Ende der letzten Eiszeit, vor etwa 13.000 Jahren, kam es zu einer gewaltigen Explosion, die einen ca. 200 m tiefen Sprengkrater mit einem Durchmesser von gut 1 km hinterließ. Die Ebene des zum Meer hin geöffneten Kraterrandes ist heute das Hauptanbaugebiet für die berühmten Kapern von Salina, die, mit Meersalz konserviert, in alle Welt exportiert werden. Ein Besuch bei einem Kapernbauern wird uns für die nächsten beiden Stunden interessante Einblicke schenken. Das zweite wichtige Exportgut der Insel ist der Malvasia, ein Desertwein, dessen Anbau das landwirtschaftliche Gesicht der Insel weithin prägt.
Nach dem Mittagessen werden wir sicher ein Gläschen davon probieren, bevor wir, über die Terrasse von Malfa und um den Pizzo Capo herum, das schöne Inselhauptstädtchen Santa Marina Salina erreichen. Ein Abstecher nach Lingua ist auf unserer Rundfahrt Pflicht. Nicht allein der schönen Lage des Ortes am äußersten südöstlichen Zipfel der Insel oder der historischen Saline wegen, sondern wegen der weltbesten Granita, die man dort in einem kleinen Café mit viel Sachverstand und Liebe zubereitet bekommt. Nach diesem Genuss geht es zurück auf unsere Yacht, die inzwischen von Rinella nach Santa Marina gekommen ist, um uns zur rund 20 km entfernten Insel Panarea zu bringen. Im Hafen von San Pietro, vor der wunderschönen Kulisse der sich den Hang hinaufziehenden weißen Würfelhäuser, legen wir für die Nacht an und können beim Abendessen vom Achterdeck aus das Leben am kleinen Hafen beobachten. Panarea ist die kleinste, aber feinste Insel des Äolischen Archipels. Wer in Italien dazugehören möchte, hat meist auch eine Villa auf Panarea. Filmschauspieler, Industrielle, Politiker, sie alle haben Panarea als Ihre Insel in Besitz genommen. Das „Normalvolk“ hält man hier, ohne große Aufregung, über den Mechanismus horrenter Preise für fast alles auf angemessenem Abstand. Gut, dass wir unser Hotel schon mitbringen und die Liegegebühren am Hafen weitgehend staatlich geregelt sind!
„Panaria, obwohl die kleinste, ist entschieden die anmutigste unter den Liparischen Inseln, ein wirklich idyllischer Erdenwinkel. Überall sind schöne Vordergründe, überall die kleinen Häuser mit den weißgetünchten Säulen und den schönen Reben-Prieguli, neben welchen entweder ein üppiger Feigenbaum oder ein Johannisbrotbaum steht, und aus denen man die weite Aussicht auf das Meer genießt.“ Erzherzog Ludwig Salvator „Die Liparischen Inseln“ 1895.
5. Tag: Panarea - Stromboli - Panarea
Nach dem gemütlichen Frühstück auf dem Achterdeck machen wir uns auf zu einer kleinen Wanderung durch die wunderschönen Gässchen mit Kubushäusern, Villen und dem Blütenmeer der flankierenden Gärten, bis zur herrlichen Bucht der Cala Jungo (Wegstrecke hin und zurück insgesamt ca. 6 km). Es gibt vieles zu sehen! Unser Vormittagsziel ist aber vor allem die über der Cala Jungo auf einer fossilen Strandterrasse ausgegrabene bronzezeitliche Siedlung der Punta Milazzese, die wir besichtigen werden. Zurück an Bord geht die Fahrt zu den an der Ostküste vor Panarea gelegenen Felsklippen (Dattilo, Lisca Nera, Bottaro, Lisca Bianca), letzte Bruchstücke des in der erdgeschichtlichen Vergangenheit viel größeren Panareas. Panarea ist die älteste der Äolischen Inseln, deren Entstehungszeit mindestens 700.000 Jahre zurückliegt. Die genannten Felsklippen gelten als Reste einer früheren Kraterstruktur. Das besondere dort ist die Vielzahl untermeerischer Fumarolen, die man vom Boot aus hervorragend beobachten und in deren aufquellenden Blasen man sogar schwimmen kann. Gut eine Million Kubikmeter schwefelhaltiger Dämpfe gelangen hier täglich aus Löchern und Spalten am Meeresgrund an die Oberfläche. Etwas weiter nördlich (Richtung Stromboli) werfen wir vor dem unbewohnten Inselchen Basiluzzo Anker. Wer möchte kann hier mit Flossen, Schnorchel und Taucherbrille (an Bord vorhanden) das Leben im klaren Wasser zwischen den Felsriffen beobachten bis das Mittagessen zubereitet ist. Am frühen Nachmittag Fahrt nach Stromboli zum kleinen Hafen von San Vincenzo. Landgang. Wir werden den weiteren Ablauf so gestalten, dass wir bei Nacht unterhalb der Sciarra del fuoco (Feuerrutsche) mit der Yacht ankern, um die Eruptionen des Vulkans an der oberen Nordwestflanke (zur Zeit etwa alle halbe Stunde) vom Meer aus beobachten zu können. Es ist ein unvergessliches Erlebnis den „Leuchtturm des Mittelmeeres“ aus nächster Nähe zu beobachten. Möchte jemand den Stromboli besteigen, um das Schauspiel noch näher zu erleben, setzt dies einen anstrengenden Aufstieg (924 Höhenmeter) voraus und ist nur mit einem authorisierten Führer möglich. Wer dies auf sich nehmen möchte, kann dies gerne auf eigene Faust tun, wenn wir rechtzeitig zum spätnachmittaglichen Aufstieg in San Vincenzo ankommen und der Berg frei gegeben ist. Auf einer Nachtfahrt geht es nach den Eindrücken vom aktivsten Vulkan Europas zurück nach Panarea, um die sonst sehr lange Strecke nach Filicudi am nächsten Tag zu minimieren. Es schläft sich auch auf der fahrenden Yacht sehr gut und am nächsten Morgen wacht man im Hafen vor der schönen Kulisse Panareas auf.
6. Tag: Panarea - Salina - Filicudi
Fahrt nach Filicudi mit einem weiten Zwischenstopp an der Westküste Salinas in der wahrscheinlich beeindruckendsten Bucht des Archipels, dem abgesunkenen und im Meer ertrunkenen Teil des Kraters von Pollara. Das Halbrund der senkrechten, amphitheaterartigen Wände des Kraters stellen einen besonderen Ankerplatz dar. In dieser berauschenden Kulisse nehmen wir auf dem Achterdeck das Mittagessen ein und haben vorher Gelegenheit an Land zu schwimmen, zum Schnorcheln, etc...
Danach geht die Fahrt weiter Richtung Filicudi. Gerade hier, zwischen Salina und Filicudi, trifft man mit etwas Glück auf wie aus dem Nichts auftauchende Delfine, die das Boot ein Stück begleiten, um ebenso plötzlich wieder in den Tiefen des Meeres zu verschwinden. Am Nachmittag erreichen wir Filicudi und fahren dicht unter der wildzerklüfteten steilen Nordküste entlang, um im Westen, zwischen Filicudi und Alicudi, den gewaltigsten Meeresfelsen der Äolen, den Fels La Canna, zu umrunden.
Die 70 m hohe senkrechte Felsnadel ist nichts anderes als der Schlot eines uralten Vulkans, der längst wieder vom Meer abgetragen wurde. Nur die widerständige Schlotfüllung aus hartem Basalt konnte den erosiven Kräften der Winterstürme bis heute standhalten.
Alicudi werden wir nicht anfahren. Das westlichste Äolen-Inselchen ist zwar sehr idyllisch, bietet aber zu wenig, um den Zeitverlust zu rechtfertigen. Wir nutzen die Zeit besser, um an der Südwestküste Filicudis vor der Grotta del Bue Marino zu ankern. Es handelt sich dabei um eine große Brandungsgrotte, deren Entstehung einem Lavastrom der Fosssa Felci (höchster Vulkan Filicudis, 774 m) zu verdanken ist, der einst weicheres Material überfuhr, das heute vom Meer leichter ausgeräumt werden kann als die widerständigere Basaltüberdeckung. So entstand das große Gewölbe der Grotte, welches zugleich eine grandiose Akustik liefert. Man kann problemlos von der Yacht aus in die Grotte hinein schwimmen. Wenn das Licht günstig ist, bieten auch die blauen Streulichtreflexe an der Wasseroberfläche einen wunderschönen Anblick.
Für die Nacht legen wir im kleinen, malerischen Fischerdorf Pecorini a Mare an der Südküste Filicudis an.
7. Tag: Filicudi / Lipari
Heute unternehmen wir eine wunderschöne Wanderung auf einem der alten Eselspfade Filicudis. Filicudi ist eine Insel der Ruhe mit wenig Tourismus, der sich zudem auf die Haupturlaubszeit der Italiener im August beschränkt. Hier findet man Natur pur.
Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war die Insel viel dichter besiedelt als heute. Zu dieser Zeit wurde im Mittelmeergebiet die Reblaus aus der Neuen Welt eingeschleppt. Viele Menschen verloren dadurch ihre Lebensgrundlage in der Landwirtschaft und verließen ihre Heimat Richtung Amerika.
Die alten Anbau-Terrassen aus dieser Zeit sind noch heute im Landschaftsbild Filicudis allgegenwärtig, bis hoch zu den höchsten Gipfeln. Die einst aufgelassenen Terrrassen werden heute größtenteils von mediterranen Macchien und Gariguen eingenommen. Für jeden Freund mediterraner Pflanzenwelt Lehrstück und Genuss.
Neben der Vegetation bietet die Wanderung aber auch schöne und interessante Einblicke in den vulkanischen Bau der Insel sowie wundervolle Ausblicke hin zu allen bisher besuchten Inseln. Ziel der Wanderung ist das verlassene Dorf Zucco Grande, das nur noch einen einzigen ständigen Einwohner hat. Wir werden ihn besuchen. (Wanderung reine Gehzeit insgesamt 3 Stunden hin und zurück, einige Treppen mit kurzen An- und Abstiegen, gutes Schuhwerk ist wichtig. Um die Anstrengung für alle in Grenzen zu halten, lassen wir uns von Pecorini bis Valle Chiesa chauffieren und haben so bereits die Grundhöhe genommen).
Wer nicht mitwandern möchte, kann selbstverständlich einen Bade- und / oder Ruhetag einlegen, bzw. kleinere Entdeckungsspaziergänge in Pecorini a Mare oder Filicudi Porto unternehmen.
Das Mittagessen nehmen wir heute nicht an Bord, sondern an einem ganz besonderen Ort ein. Mehr wird nicht verraten. Nachmittags von Filicudi Porto aus Abfahrt nach Lipari. Abschlussabend und letzte Nacht an Bord.
8. Tag: Lipari – Milazzo – Catania
Nach dem Frühstück verlassen wir unsere Yacht und blicken hoffentlich auf eine Woche mit bestem Wetter und wunderschönen Eindrücken zurück. In Lipari besteigen wir morgens das Tragflügelboot und fahren zurück nach Milazzo, wo unser Exkursionsbus bereits auf uns wartet.
Von Milazzo geht es zurück nach Catania entlang der schönen Ostküste Siziliens bis Catania wo wir am Nachmittag ankommen und beziehen unsere Unterkunft inmitten der historischen Altstadt.
Damit wir von Catania noch etwas sehen können, unternehmen wir selbstverständlich noch einen kleinen Rundgang zu einigen der nahegelegenen Sehenswürdigkeiten. Vielleicht bekommen Sie dabei Appetit, möchten mehr von dieser faszinierenden Stadt sehen und denken dabei schon an die nächste Reise nach Sizilien.
9. Tag Heimreise
Damit wir von Catania noch etwas sehen können, unternehmen wir selbstverständlich noch einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten Catanias. Da unsere Unterkunft inmitten der historischen Altstadt liegt, müssen wir dazu nur den Fuß vor die Türe setzen. Große Teile Catanias wurden 1669 bei einem Ausbruch des Ätnas zu einem guten Drittel von einem Lavastrom überfahren. 1693 folgte ein großes Erdbeben, das den Rest der Stadt vollkommen zerstörte. Dass sich die Altstadt von Catania uns heute ganz einheitlich im Stil des Spätbarocks präsentiert liegt genau daran. Die Stadt wurde schöner denn je im Stil des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts wieder aufgebaut, wobei die Stadt einen komplett neuen rechtwinkligen Grundriss erhielt. So wurde aus der zerstörten engen mittelalterlichen Stadt eine barocke Planstadt mit breiten geraden Straßen und weiten Plätzen, die die herrlichen Kirchen und Paläste perfekt zur Geltung bringen. Einige Gebäudeensembles, die wir selbstverständlich aufsuchen werden, zählen sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe.
(Änderungen vorbehalten)
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