Vietnam
Vom Roten Fluss bis zum Mekong
1.-4. Tag: Anreise / Ho Chi Minh City und das Mekong-Delta
5.-7. Tag: Zentral-Vietnam mit Kaiserstadt Hue
8.-11. Tag: der Norden - wo Minderheiten die Mehrheit sind
12.-16. Tag: Bucht von Halong und Hanoi; Rückreise
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Unterkunft in Ho Chi Minh City (3 Übernachtungen)
1. Tag: Anreise
Individuelle Fahrt zum Flughafen Frankfurt (Rail&Fly kann gegen Aufpreis zugebucht werden). Am frühen Nachmittag (ca. 14-15 Uhr) Linienflug von Frankfurt nach Ho Chi Minh City (Saigon) – entweder mit Thai Airways über Bangkok, oder als Direktflug mit Vietnam Airlines.
2. Tag: der französisch geprägte Teil von Ho Chi Minh City
Ankunft am frühen Morgen und Transfer zum Hotel in der Innenstadt. Nach Gelegenheit zum Mittagessen beginnen wir am Nachmittag mit der Stadtgeographie der vielfältigen Metropole und einstigen Hauptstadt Südvietnams. Wir fangen dabei mit dem einst französisch geprägten Teil der Stadt an und besuchen u.a. die Kathedrale Notre Dame (um 1880, neoromanischer Backsteinbau), das Stadttheater (1899 als Opernhaus eingeweiht, bis 1975 Sitz der südvietnamesischen Nationalversammlung, seit 1976 Stadttheater), das Postamt (1886-1891, imposante Deckenkonstruktion) und das Rathaus (1901-1908, Musterbeispiel französischer Kolonialarchitektur; heute Sitz des Volkskomitees).
■ Das Gebiet des heutigen Vietnams gehörte über viele Jahrhunderte zu drei verschiedenen Kulturkreisen: der Kernraum der Vietnamesen ist das Delta des Roten Flusses im Norden, wo 196 vor unserer Zeitrechnung Nam Viet als Vasallenstaat Chinas entstand. Nach der Loslösung von der chinesischen Herrschaft ging im Jahr 939 hieraus das unabhängige Dai Cô Viet hervor. Der Süden (Cochin), mit Saigon und dem Mekong-Delta, gehörte bis zu Beginn der Neuzeit zum Reich der Khmer / Kambodscha und konnte erst Mitte des 18. Jahrhunderts durch die Vietnamesen erobert werden. Die Khmer und Mon stellen bis heute die stärksten Minderheiten in dieser Region. In der Mitte des heutigen Vietnams konnte sich seit dem 1. bis ins 16. Jahrhundert hinein das hinduistisch geprägte Reich Champa, mit My Son als religiöses und kulturelles Zentrum, behaupten. 1757 hatte Vietnam nahezu seine heutigen Grenzen erreicht – lediglich der Nordwesten, das Gebiet westlich des Fansipans, gehörte noch zu Siam, dem heutigen Thailand. Unter den Franzosen wurde 1888 auch diese Region, mit überwiegend Thaibevölkerung, Vietnam angeschlossen.
■ Der besondere Reiz von Saigon (Ho Chi Minh-Stadt) liegt in seinen sehr unterschiedlichen Stadtvierteln, die zur heutigen Metropole des Südens (rd. 3,5 Mio. Einwohner) zusammengewachsen sind. Die drei ursprünglichen Stadtkerne haben bis heute ihren jeweiligen Charme bewahrt: besticht das ehemals französische Zentrum (das eigentliche Saigon) mit typischen Bauwerken im Kolonialstil, zeigen das benachbarte Chinesenviertel (Cholon) und die vietnamesische Siedlung (Gia Dinh), angefangen von der Bebauung bis zum Alltagsleben auf der Straße, jeweils die typischen Eigenarten ihrer Bewohner. Überprägt wird die Stadt heute durch spiegelverglaste, modernste Bauten als Zeichen des jüngsten wirtschaftlichen Booms, während zahlreiche Obdachlose, in der Hoffnung auf Arbeit in die Stadt gewanderte Bewohner des ländlichen Umlands, die Schattenseite des Aufschwungs sichtbar werden lassen.
3. Tag: Ho Chi Minh City / Saigon
Bei der ganztägigen Stadtbesichtigung ist der Tempel der Meeresgöttin Thien Hau ein guter Ausgangspunkt. Er gilt als schönster daoistischer Tempel Saigons und ist zugleich ein typisches Beispiel südchinesischer Architektur. Da der äußerste Süden des Landes stark durch chinesische Bevölkerung geprägt wurde, darf anschließend ein Rundgang durch China Town (Cholon) ebenso wenig fehlen, wie die Erkundung des typisch südostasiatischen Binh Tay-Markts, wo den Besucher an jeder Ecke andere Düfte in ihren Bann ziehen und die Neugierde auf mehr wecken. Im Nordosten der Innenstadt befindet sich die buddhistisch-daoistische Prunkpagode des Jadekaisers (Phuoc Hai Tu-Tempel).
4. Tag: Mekong-Delta
Am frühen Morgen Fahrt nach My Tho im fruchtbaren Mekong-Delta. Nach einer Bootsfahrt auf einem Mündungsarm des Mekongs mit verschiedenen Zwischenhalten (Ziegelsteinherstellung in Handarbeit, Kokospresse, Herstellung von Strohmatten) gemütliches Mittagessen (inklusive) in einem Restaurant inmitten der intensiv durch Landwirtschaft genutzten Flusslandschaft. Neben Flussgarnelen wird im Restaurant auch Elefantenohrfisch serviert. Nach einer Sampan-Fahrt am Nachmittag durch enge Kanäle der Mangrove Rückfahrt mit dem Bus nach Saigon. Das Abendessen ist heute individuell (nicht im Exkursionspreis enthalten), sodass jeder die Möglichkeit hat, nach eigenen Plänen den Abend zu gestalten.
■ Der Mekong, mit über 4.500 km Länge und einem Einzugsgebiet von rd. 810.000 km² (fast 2½ Mal so groß wie Deutschland) größter Fluß Südostasiens, mündet südlich von Saigon in einem 45.000 km² großen Delta (entspricht in etwa der Fläche der Niederlande) ins Südchinesische Meer. My Tho hat touristisch zwar wenig zu bieten, ist aber, als Stadt im Delta ein sehr lebendiger Ort, und vor allem idealer Ausgangspunkt für Unternehmungen im Mekong-Delta.
Unterkunft in Hoi An (1 Übernachtung), Hue (1 Übernachtung) und in der Nähe vom Flughafen Hanoi (1 Übernachtung)
5. Tag: Hoi An
Linienflug von Ho Chi Minh City (Saigon) nach Da Nang, anschließend Transfer nach Hoi An, der alten Hafenstadt an der Mündung des Song Thu Bon-Flusses. Bei der Begehung der Stadt, die über Jahrhunderte eine der blühendsten Hafenstädte Vietnams war; führt unser Weg durch die engen Gassen der Altstadt (UNESCO-Welterbe) u.a. zum Tan Ky-Kaufmannshaus, in ein chinesisches Versammlungshaus, zur japanischen Brücke und zur Phuoc Lam Pagode (17. Jh.).
■ Die überschaubare Altstadt von Hoi An, das heute insgesamt ca. 80.000 Einw. hat, war einst Hafenstadt der Cham. Ab dem 16. Jh. ließen sich hier Chinesen nieder (später auch Japaner, Inder und Niederländer), die Hoi An zu einem wichtigen, internationalen Handelszentrum für Schiffe aus aller Welt machten. Die Japanische Brücke aus dem 16. Jh. wurde im 17. Jh. mit einer Pagode versehen und war die Verbindung zwischen japanischem und chinesischem Viertel. Die Chinesen organisierten sich streng nach ihren Herkunftsregionen und bauten fünf Versammlungshallen, die als jeweiliger Treffpunkt und religiöses Zentrum dienten. Wie an einer Perlenschnur finden sich noch heute die Versammlungshallen der Chinesen aus Kanton, Fujian, Hainan, Trieu Chau / Chaozhou und der chinesischen Vereinigung entlang der alten Hauptstraße.
6. Tag: über My Son und Wolkenpass nach Hue
Fahrt über My Son, einst religiöses Zentrum des Cham-Reiches (UNESCO-Welterbe, die zum Teil gut erhaltenen Monumente zählen zu den archäologisch wichtigsten Bauwerken Vietnams). Mittags Weiterfahrt, vorbei an Da Nang (als Haupthafen der US-Marine und bedeutender US-Luftwaffenstützpunkt mehrmals heftig umkämpft), zum Wolkenpass (Hai Van-Pass), der Wetterscheide zwischen Nord und Süd, von wo sich bei gutem Wetter Atem beraubende Blicke eröffnen. Nach einer Gelegenheit zur Mittagspause werden wir am späteren Nachmittag die alte Kaiserstadt Hue (UNESCO-Welterbe) erreichen. Erste Erkundungen in Hue.
■ My Son: im 4. Jahrhundert ließ König Bhadravarman in einem Talkessel ein erstes Heiligtum für den hinduistischen Gott Shiva errichten. Die ursprünglich aus Holz errichteten Gebäude wurden im 7. Jh. durch Ziegelbauten ersetzt, die Anlage bis ins 14. Jh. stetig erweitert. Archäologen nehmen an, daß die über Jahrhunderte entstandene Tempelstadt von den Cham als Reich der Götter und Gottkönige errichtet wurde. Die zahlreichen Tempeltürme symbolisieren dabei den Berg Mehru, im hinduistischen Glauben der Sitz der Götter. Vom damaligen Glanz der Hochkultur geben die, nach dem Verfall des Reiches vom Wald überwucherten Ruinen bis heute imposantes Zeugnis: sämtliche Bauten wurden ohne Mörtel aufgeschichtet.
7. Tag: Hue, Flug in den Norden
Vormittags u.a. Besuch des Dongba-Marktes und des Minh Mang-Kaisergrabs; anschließend Besichtigung der Zitadelle. Am Nachmittag unternehmen wir eine Bootsfahrt auf dem Huong Giang (Fluß der Wohlgerüche) zur Thien Mu Pagode (um 1601), eine der ältesten religiösen Stätten in Hue, sowie zum Tu Duc-Kaisergrab (UNESCO-Welterbe; soweit nicht in Restauration). Am Abend Transfer zum Flughafen und Inlandsflug nach Hanoi, wo wir in Nähe des Flughafens übernachten werden, um am nächsten Tag nach dem Frühstück in nördliche Hochgebirge aufzubrechen.
■ Hue (280.000 Einwohner) gehörte bis 1306 zu Champa. 1802 wurde Hue unter Kaiser Gia Long zur Hauptstadt und mit dem Bau der mächtigen Zitadelle, einer Stadt in der Stadt, begonnen. Nach dem Vorbild Pekings sollte Hue zur prächtigsten Stadt des Landes werden. Von den einst 300 Gebäuden haben Feuer und Kriege heute lediglich 80 übrig gelassen, von denen viele Ruinen sind. Das majestätische Mittagstor von 1833, die gut erhaltene Halle mit dem Thronsaal, die wieder aufgebaute Bibliothek, oder der Generationentempel lassen die gesamte Pracht erkennen. Die Grabanlagen der Kaiser befinden sich am Huong Giang südlich der Kaiserstadt. Die Ruhestätten sind alle ähnlich angelegt und umfassen, in schönen Parkanlagen, jeweils einen Tempel zur Verehrung von Kaiser und Kaiserin, einen Stelenpavillon und das eigentliche Grabmal.
Unterkunft in Sa Pa (2 Übernachtungen), Yen Bai (1 Übernachtung) und Haiphong (1 Übernachtung)
8. Tag: Hoàng-Liên-Sợn-Gebirge, Sa Pa
Der Weg ist das Ziel: entlang des Roten Flusses fahren wir immer weiter nach Norden, bis in das Hoàng-Liên-Sợn-Gebirge in der Grenzregion zu China. Nachdem wir uns im Hotel in Sa Pa eingecheckt haben, verbleibt noch Zeit, um uns die äußerst sehenswerte Umgebung bei einem kleinen Spaziergang (ca. 2 Stunden) im Hau Thao-Tal anzusehen. In den kleinen Dörfern der vom Reisbau geprägten Region leben vor allem Hmong und Dao, eine ethnische Minderheit, die hier die Mehrheit der Dorfbewohner stellt. Abendessen in Sa Pa.
■ Der auffällig geradlinige Verlauf des Roten Flusses zeichnet deutlich eine tektonische Naht zwischen zwei kleinen Kontinentblöcken nach. Nordöstlich dieser Linie befindet man sich auf dem Südchina-Block, während man sich südwestlich von ihr auf dem Indochina-Block befindet. Beides sind Bruchstücke des alten Südkontinents Gondwana (mit Afrika, Südamerika, Antarktis, Australien und Indien als dessen größte Bruchstücke), die vor rund 350 Mio. Jahren von Gondwana abbrachen, nach Nordosten drifteten und an den asiatischen Nordkontinent angeschweißt wurden. Die Gebirgsregion um den Fansipan (mit 3143 m höchster Berg Vietnams) hat deshalb, neben der rauen Schönheit der Landschaft, auch geologisch so einiges zu bieten. Sie ist aber auch die kälteste Region des Landes. Besonders im Winter (Dezember bis Februar) ist warme Kleidung notwendig, die man wegen der Temperaturen in Deutschland zu dieser Jahreszeit eh dabei hat. Die warme Jacke, die man dem Weg zum Flughafen benötigt, ist damit nicht umsonst während der restlichen Reise im Gepäck.
■ Sa Pa ist mit ca. 38.000 Einwohnern (Distrikt) eine wichtige Marktstadt für die in der Region lebenden Hmong, Dao und Tay. Die Franzosen nutzten den Ort in rund 1.600 m Höhe wegen den kühleren Temperaturen (im Durchschnitt bei 15-18°C) als Erholungsort. Die Landwirtschaft der Dörfer in der Region besteht vor allem aus Reisanbau auf hierfür terrassierten Unterhängen der Bergmassive.
■ Während im Süden die Mon und Khmer (insg. rd. 1 Mio. Menschen) und in der Landesmitte die Cham die wichtigsten Minderheiten stellen, sind es im Norden vor allem die Hmong, Dao und verschiedene Thai-Völker, wie die Tay (Tai Tho), Nung, Tai Kao (Weiße Thai), Tai Dam (Schwarze Thai) und Tai Daeng (Rote Thai). Im Grenzgebirge zu China und Laos sind die Vietnamesen in der Minderheit – die genannten Volksgruppen stellen die Mehrheit, wobei mit 1,2 Mio. Menschen die Tay zahlenmäßig am stärksten sind. In ihrer Kleidung, und mit ihren Traditionen und Sprachen, unterscheiden sich alle Minderheiten, die insg. 12 % der Bevölkerung Vietnams ausmachen, nicht nur deutlich von den Vietnamesen, sondern auch untereinander.
9. Tag: Fansipan und Hoàng-Liên-Sợn-Gebirge
Nach dem Frühstück erreicht die Exkursion ihren Höhepunkt, jedenfalls orographisch: Von Sa Pa fahren wir mit der Seilbahn auf den höchsten Punkt Vietnams - den Fansipan. Ob wir dort eine prächtige Aussicht genießen können, wird einzig und allein vom Wetter abhängen. Wegen der niedrigen Temperaturen sollte man jedoch mit warmer Kleidung ausgerüstet sein. Am Nachmittag erkunden wir mit dem Thác Bạc SaPa (Silber-Wasserfall), dem Đỉnh Đèo Ô Quy Hồ (O Quy Ho-Pass, 2035 m), der Khu Du Lịch Cầu Kính Rồng Mây (Rong May Glasbrücke), die Region nördlich des Fansipans. Rückfahrt zur zweiten Übernachtung in Sa Pa.
■ Phan Si Pặng (Fansipan): der mit 3143 m Höhe im Hoàng Liên-Nationalpark ist nicht nur der höchste Gipfel Vietnams, sondern zugleich auch vom südostasiatischen Festland. Seit 2016 führt eine 6292 m lange Seilbahn auf den Gipfel und überwindet dabei 1410 Höhenmeter, während eine Besteigung zu Fuß bis zu drei Tage in Anspruch nehmen kann.
10. Tag: Reisterrassen von Mu Cang Chai und heiße Quellen
Nach dem Frühstück und dem Check-out im Hotel führt uns die Fahrt durch das Gebirgsland zunächst wieder bis zum O Quy Ho-Pass, danach entlang der Westflanke des Hoàng-Liên-Sợn-Gebirges durch die schönsten Reisterrassen Vietnams nach Mu Cang Chai. Auf dem Weg entlang einer landschaftlich spannenden Strecke über den Gebirgspass in Mu Cang Chai (1550 m) passieren wir Hmong-, La Ha- und Dzao-Bergdörfer. Die Aussichten von den Hängen des tief eingeschnittenen Flusstals suchen ihresgleichen, weshalb wir hier auch einen Spaziergang durch die spektakuläre Landschaft mit über 500 ha Reisterrassen unternehmen. Auf der Weiterfahrt Richtung Yen Bai erreichen wir das Tu Le Charm Resort mit seiner eigenen heißen Quelle, wo wir auch übernachten werden.
■ Mù Cang Chải ist ein ländlicher Distrikt mit rund 63.960 Einwohnern auf 1199 km² Fläche. Am Fuße der Hoang Lien Son-Gebirgskette befinden sich in rund 1000 m Höhe über dem Meer die spektakulären Reisterrassen, die inzwischen als nationales Monument angesehen werden und durch die hier lebenden ethnischen Minderheiten per Hand angelegt wurden. Nur durch diesen Reisanbau ist die relativ hohe Bevölkerungsdichte von 53 Menschen pro km² möglich.
11. Tag: Fahrt nach Haiphong
Nach einem gemütlichen Frühstück, mit Blick auf die umgebende Bergwelt, führt uns die heutige Strecke zunächst weiter durch das Hochgebirge bis in die Region von Yên Bái, um dann wieder entlang des Roten Flusses Hanoi zu erreichen. Heute umfahren wir jedoch noch die vietnamesische Hauptstadt, um in Haiphong zu übernachten, damit wir am nächsten Tag nur noch einen kurzen Weg bis zur Bucht von Halong zurücklegen müssen.
■ Hải Phòng (Haiphong) ist die drittgrößte Stadt des Landes und der wichtigste Hafen im Norden. Während im eigentlichen Stadtgebiet rund 841.000 Menschen leben, sind es in der Agglomeration über 2 Millionen. Die Stadt wird von 16 Flüssen und Nebenarmen im nördlichen Teil des Deltas des Roten Flusses durchflossen, bevor sie rund 20 km weiter in den Golf von Tonkin münden. Die Altstadt der erst 1888 durch die Franzosen zur Stadt ausgebauten Ortschaft liegt am Ufer des Tam Bạc. Historisch ist der Ort jedoch schon länger bekannt: 938 gewann General Ngô Quyền die entscheidende Schlacht gegen die chinesische Flotte, wodurch eine über tausendjährige Herrschaft der Chinesen über den Norden Vietnams beendet wurde. Nach der französischen Besatzung bis 1954, wurde die Stadt ab 1966 schwer bombardiert. Erst seit der Liberalisierungspolitik 1986 erfuhr Haiphong neue wirtschaftliche Impulse. Die Stadt lebt überwiegend von der Stahlindustrie, großen Docks und Werften sowie Ziegeleien und Zementproduktion. In den 1990er Jahren haben sich südlich der Stadt auch High-Tech-Betriebe aus Südkorea, Japan und Taiwan etabliert. Der Tourismus spielt in Haiphong nur als Ausgangspunkt für die Halongbucht eine gewisse Rolle.
Unterkunft in der Bucht von Halong auf einer prächtigen Dschunke (1 Übernachtung) und in Hanoi (2 Übernachtungen)
12. Tag: Bucht von Halong
Transfer nach Halong und Einschiffung auf eine geräumige Dschunke gegen 12:00 Uhr. Während die Fahrt Mittagessen auf der Dschunke, auf der wir auch zu Abend essen und übernachten werden (Kabinen mit 4-Sterne-Niveau). Mitten in der tropischen Karstlandschaft (UNESCO-Welterbe), wird die Fahrt für verschiedene Aktivitäten unterbrochen: an der Luon-Höhle besteht die Möglichkeit mit einem Kajak oder Bambusfloß die imposanten Karstkegel aus nächster Nähe zu betrachten, während auf der Titop-Insel ein Strand und klares Wasser zu einem Bad einladen, oder die Halong-Bucht von der Spitze der Insel aus betrachtet werden kann. Die schönste Tageszeit ist zweifelsohne am frühen Abend bei Sonnenuntergang, nach dem ein umfangreiches Abendessen an Bord einlädt, den Tag abzurunden. Gegen 21:00 Uhr ist anschließend noch Zeit für den Fang von Tintenfischen, die durch das elektrische Licht auf den Fischerbooten angelockt werden.
■ An einem nördlichen Mündungsarm des Roten Flusses gelegen, erstreckt sich östlich von Haiphong mit der Bucht von Halong, eine der malerischsten Karstlandschaften der Erde. Die landschaftliche Pracht der mit üppigem Grün überwucherten, steil aus dem Meer herausragenden Kalkfelsen, an denen wir auf unserer Dschunke über blau-grünem Meer und (hoffentlich) unter blauem Himmel vorbeiziehen, entstand in Millionen von Jahren. Das entlang von Klüften versickernde Wasser, angereichert mit Kohlensäure, löst den Kalk. Aus den Klüften werden tiefe Hohlformen, die bis zum Grundwasser reichen. Mit der Zeit werden die Hohlformen so stark ausgeweitet, dass sie miteinander in Verbindung stehen. Dazwischen bleiben lediglich einzelne Kalkkegel und -türme stehen. Dem Meeresspiegelanstieg nach der letzten Kaltzeit (vor rd. 10.000 Jahren) haben wir es schließlich zu verdanken, dass wir heute eine Landschaft mit rund 2000 steil aus dem Meer herausragenden Inseln durchkreuzen.
13. Tag: von der Halong-Bucht nach Hanoi
Für Frühaufsteher bietet der Sonnenaufgang (gegen 6 Uhr) ähnlich schöne Lichtverhältnisse wie bei Sonnenuntergang. Auf dem Sonnendeck der Dschunke werden Tai Chi-Übungen und ein leichtes Frühstück angeboten, bevor gegen 07:20 Uhr die Möglichkeit zum Besuch der größten Höhle (Sung Sot) in der Halong-Bucht besteht. Während der Rückfahrt zum Hafen wird ab 09:30 Uhr ein üppiger Brunch serviert, bevor wir gegen 11:00 Uhr wieder festen Boden unter den Füßen haben werden. Vom Pier wird der Bus uns nach Yen Duc im nordöstlichen Teil des Mekong-Deltas bringen. Das typische Dorf in der von Reisfeldern geprägten Region, bietet, neben der Canh Huong-Pagode, vor allem den Besuch eines Wasserpuppentheaters. Diese Art der Unterhaltung gibt es nur in Vietnam, wo sie kultureller Bestandteil seit dem 11. Jh. ist. Weiterfahrt nach Hanoi und erste Erkundungen in der vietnamesischen Hauptstadt. Der Abend steht vollkommen zur freien Verfügung.
14. Tag: Hanoi
Ganztägige Stadtexkursion in Hanoi: zu den Höhepunkten zählen dabei - neben dem Literaturtempel - u.a. der Jadeberg-Tempel am See des Zurückgegebenen Schwertes, die Zitadelle, das Wohnhaus von Ho Chi Minh, das Ho Chi Minh Mausoleum (nur Außenbesichtigung) sowie die Ein-Pfahl-Pagode, die Tran Quoc-Pagode und die Long Hung Pagode sowie ggf. den Viet Phu Thanh Chuong-Palast.
■ Am Eintritt des Roten Flusses in sein fruchtbares Delta liegt Hanoi, mit rd. 3,5 Mio. Einwohnern die Hauptstadt und historisch bedeutendste Stadt Vietnams. In der Region um Hanoi entstanden die alten Legenden über die Herkunft des vietnamesischen Volkes. Hier steht die Wiege der vietnamesischen Nation. Bereits im 3. Jh. lag hier, mit dem Namen Ke-cho, eine erste Hauptstadt. Im Jahr 1010 verlegte die Ly-Dynastie ihre Residenz hierhin - das offizielle Gründungsjahr von Hanoi. Die Vielfalt Hanois beginnt am Hoan Kiem-See im Zentrum der Stadt. Schon in den frühen Morgenstunden beginnt hier das Leben mit Tai-Chi-Übungen. Auf einem Inselchen im See befindet sich der Jadeberg-Tempel aus dem 14. Jh. in Erinnerung an den Sieg über die Mongolen. Die Altstadt besticht durch ihr quirliges Leben, mit Kletterpflanzen bewachsenen Fassaden, Handwerksstätten und Röhrenhäusern (wegen der früheren Praxis, Steuern nach der Größe der Ladenfront zu erheben, oft nur 2 m breit … aber bis über 60-80 m lang). Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist der Literaturtempel (Van Mieu). Das konfuzianische Hauptheiligtum besteht aus einem rd. 300 m langen Gebäudekomplex mit fünf Innenhöfen. Im letzten wurde 1076 die erste vietnamesische Universität gegründet - lange vor der ersten deutschen Universität. Nirgends ist die jüngere Vergangenheit so präsent wie auf dem großzügig angelegten Ba Dinh-Platz. Hier verlas Ho Chi Minh am 2.9.1945 die Unabhängigkeitserklärung, hier befindet sich das nüchterne Mausoleum mit seinem einbalsamierten Leichnam, gegenüber die Nationalversammlung. Nicht weit entfernt sticht die Ein-Pfahl-Pagode als eine der merkwürdigsten Pagoden der Stadt hervor, obgleich die Tran Quoc-Pagode mit ihrem elfstöckigen Pagodenturm das älteste Heiligtum (im 6. Jh. gegründet) ist.
15. Tag: Rückreise
Nach einem freien Vormittag für eigene Unternehmungen und einem letzten Mittagessen in Vietnam (individuell) Transfer zum Flughafen am Nachmittag und Rückflug nach Deutschland (Nachtflug, entweder mit Thai Airways über Bangkok, oder als Direktflug mit Vietnam Airlines).
16. Tag: Ankunft in Frankfurt in den frühen Morgenstunden und individuelle Rückfahrt zum Heimatort (ggf. mit Rail&Fly, sofern zugebucht).
Sie können sich das Reiseprogramm auch als (druckbare) PDF-Datei herunterladen:
Detailliertes Reiseprogramm