Kastilien - Extremadura - Madrid

1.-3. Tag: Anreise, Toledo und das ländliche Kastilien

4.+5. Tag: Cáceres, Mérida &Trujillo

6.-8. Tag: Nationalpark Monfragüe, Salamanca & Ávila

9.-12. Tag: El Escorial, Madrid & Rückreise

Für Details und weitere Informationen klicken Sie bitte auf untenstehende Reiseabschnitte:

1. Tag: Anreise, Flug nach Madrid, Transfer nach Toledo

Nach Ankunft in Madrid, Fahrt nach Toledo (90 km, 1 h 15 Min) und Bezug unseres Hotels (2 Nächte) mit schönem Blick auf die Altstadt von Toledo. Auf einem Spaziergang vom Hotel in die Altstadt verschaffen wir uns zunächst einen Überblick zur Stadtanlage von Toledo und bekommen erste spannende Einblicke in diese einmalige Stadt. Toledo erhebt sich auf einem steilen Sporn, der von drei Seiten vom Río Tajo umflossen wird. Die Aussicht von der Höhe auf die Stadt ist einzigartig. Abendessen in der Altstadt mit ihren engen und verwinkelten Gassen, die den einst maurischen Charakter der Stadt verraten. Nirgendwo sonst in Zentralspanien ist das maurisch-arabische Erbe so lebendig und greifbar geblieben wie hier, und nirgendwo sonst sind die Zeugnisse des einst multikulturellen Spaniens (Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen während der arabischen Herrschaft im Mittelalter) auf so eindrucksvolle Weise durch zahlreiche Monumente (Synagoge, Kathedrale und Reste der alten Moschee) und Schriften dokumentiert.

2. Tag: Toledo - die Stadt der drei Religionen

Besichtigungsziele und Themen:

  • Historische Altstadt von Toledo (UNESCO-Weltkulturerbe)
  • Entwicklung einer ehemals arabischen Stadt bis heute

Nach dem Frühstück geht es auf enge Tuchfühlung mit der Altstadt von Toledo: die Kathedrale Santa Maria errichtet über den Grundmauern der ehemaligen Freitagsmoschee, die Synagoge Santa María la Blanca und das spätgotische Konvent San Juan de los Reyes im ehemaligen Judenviertel sind nur die prominentesten Sehenswürdigkeiten die die Stadt zu bieten hat. Unser Stadtrundgang führt in die multikulturelle Welt des frühen Mittelalters ein und bietet gleichzeitig Einblicke in das heutige Leben in der Stadt. Auf Schritt und Tritt begegnen wir dabei dem in Toledo verstorbenen El Greco bzw. großartigen Gemälden, die durch ihn geschaffen wurden. In Toledo verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart zu einer faszinierenden Einheit die wir intensiv erspüren wollen.

3. Tag: Tagesfahrt durch das ländliche Kastilien bis nach Cáceres

Besichtigungsziele und Themen:

  • Landschaftseindrücke und Landschaftskunde der Montes de Toledo mit Vorland
  • Besichtigung Olivenölfabrik
  • Besichtigung Monasterio Nuestra Señora de Guadalupe (UNESCO-Weltkulturerbe)

Nach dem Frühstück machen wir uns zeitig auf den Weg zu unserer nächsten Etappenstation Cáceres, wo wir für die nächsten drei Tage im Hotel inmitten der Altstadt in einem historischen Gebäude übernachten (Strecke: Toledo – Olivenölfabrik ca. 80 km, 1h, weiter bis Guadalupe ca. 110 km, 1h45, weiter bis Cáceres ca.120 km, 2 h)

Die ausgedehnten Schuttflächen im Vorland der Montes de Toledo reichen flach, z.T. mehrere 10er km weit ins Vorland des Gebirges und hängen in ihrer Entstehung eng mit der Gebirgsbildung der Montes de Toledo zusammen. Diese ausgedehnten, trockenen Schuttflächen sind heute Standort für eines der wichtigsten Olivenöl-Anbaugebiete der Welt. Die Olivenölherstellung erfolgt hier zum Teil im industriellen Ausmaß, was wir uns auch anschauen möchten. Im Verlauf der Erdgeschichte haben sich die Flüsse bis über 100 m tief, in engen Schluchten, in diese Flächen eingeschnitten und bieten u.a. Lebensraum für Tierarten wie Geier, Schildkröten oder Geckos. Die Vegetation ist vollmediterran. Das Landschaftsbild ist aber in erster Linie durch die Jahrhunderte lange Nutzung des Mensch geprägt. Der Besuch des berühmten Klosters in Guadalupe (UNESCO-Weltkulturerbe) und seiner dort verehrten Schwarzen Madonna (Spaniens Nationalheilige) ist Hauptprogrammpunkt des Tages. Wenn wir nach der Klosterbesichtigung noch etwas Zeit haben, lohnt es sich, bei einem Spaziergang durch die terrassierten Hänge am Rande der kleinen Ortschaft den Blick über Guadalupe mit seiner imposanten Klosteranlage zu genießen, die inmitten einer waldreichen Berglandschaft liegt. Am Abend erreichen wir Cáceres.

4. Tag: Stierzucht und Cáceres

Besichtigungsziele und Themen:

  • Besichtigung eines Stierzucht-Landgutes
  • Stadtrundgang in der Altstadt von Cáceres (UNESCO-Weltkulturerbe)

Auf dem Weg von Cáceres durch die dünn besiedelte Landschaft der Extremadura erreichen wir, auf zum Teil sehr kleinen Sträßchen, eine der berühmtesten Stierzuchten Spaniens (ca. 80 km 1h15). Die dort gezüchteten Victorinos gelten als die größten und gefährlichsten Stiere. Unabhängig davon, wie man selbst zum Stierkampf steht, ist er Teil der Spanischen Kultur, die wir auf unserer Reise ja kennen lernen möchten. Mit Fernando Gonzales-Vinas als Exkursionsleiter und einem ausgewiesenen Experten, der mehrere Bücher über den Stierkampf verfasst hat, erfahren Sie sicherlich viele Aspekte und manch Hintergründiges dazu. Der Besuch der Stierzucht ist aber auch eine schöne Gelegenheit, die besondere Kulturlandschaft der Extremadura kennen zu lernen, die Dehesa. Dehesa ist die Bezeichnung für die beweideten Stein- und Korkeichenhaine, die in der Extremadura weite Flächen einnehmen. Die Stiere leben fast wild in diesen weitläufigen Hainen und wir werden die Gelegenheit haben, sie in dieser Umgebung zu beobachten. Neben den Stieren leben aber auch die berühmten schwarzen Ibérico-Schweine in der Dehesa, die sich im Herbst von den Eicheln der mediterranen Eichen in diesen Hutewäldern ernähren. Unsere Mahlzeit im Rahmen der Halbpension nehmen wir heute am Mittag auf dem Landgut ein, denn wir dürfen es keinesfalls unterlassen, den Ibérico-Schinken am Ort seiner Produktion zu genießen. Rückfahrt nach Cáceres. Nach dem Naturprogramm in der Dehesa folgt am Nachmittag ein Stadtrundgang im UNESCO-Weltkulturerbe, der Altstadt von Cáceres. Auf unserem Weg durch die fast autofreien Gassen fasziniert besonders die Außenarchitektur der altehrwürdigen, bis heute bewohnten Stadtpaläste - ständig begleitet vom Klappern der Störche, die auf fast jedem Turm und Türmchen ebenfalls zu Hause sind. Wie die Störche wollen auch wir uns einen Überblick von oben verschaffen, um die Anlage der Stadt im Ganzen zu verstehen. Hierzu fahren wir auf eine nahgelegene Anhöhe mit dem Kloster La Virgen de la Montaña, von wo aus wir den Blick auf Cáceres und die weiten Flächen der Extremadura genießen können.

5.Tag: Mérida und Trujillo

Besichtigungsziele und Themen:

  • Besichtigung von Mérida (UNESCO-Weltkulturerbe)
  • Trujillo, Stadt der Conquistadores

Nach dem Frühstück geht es heute von Cáceres nach Süden bis zur Stadt Mérida im Tal des Flusses Guadiana (ca. 70 km, 1h). Während der Zeit des Römischen Reiches war Mérida unter dem Namen Emerita Augusta Hauptstadt der römischen Provinz Lusitania, was in etwa dem heutigen Portugal entspricht. Aus dieser Zeit stammen zum Teil hervorragend erhalten gebliebene Monumente, wie Forum, Theater, Amphitheater, Römerbrücke, etc. Ein Besuch dieser antiken Stätten ist wirklich sehr lohnenswert. Gleiches gilt für das ausgezeichnete römische Museum, wo u.a. sehr schöne Mosaiken zu sehen sind. Danach Fahrt nach Trujillo (ca. 90 km, 1h). Der Nachmittag ist der Altstadt von Trujillo gewidmet. Wo man in Trujillo auch geht und steht, überall ist die Geschichte zum Greifen nahe. Heute wohnen etwa 10.000 Menschen in dem Ort, der sich seinen historischen Charme weitestgehend bewahrt hat. Im Zentrum dominieren vor allem alte, geschichtsträchtige Bauwerke aus der Zeit der Eroberung der neuen Welt, z.B. das Geburtshaus Francisco Pizzaros, des Eroberers des Inkareiches. Von der schönen Plaza Major im Herzen des Städtchens aus erreichen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Abendessen voraussichtlich in Trujillo und Rückfahrt nach Cáceres (45 km, 0h40).

6. Tag: Von Cáceres nach Salamanca

Besichtigungsziele und Themen:

  • Nationalpark Monfragüe
  • Veränderung der Naturlandschaft durch den Mensch (Staudämme und Eukalyptusforste)

Unsere Route nach Salamanca führt durch verschlafene Ortschaften und weitgehend unbekannte aber hübsche Städtchen wie Placencia oder Béjar, die zwischen unseren Haltepunkten auch in der Natur zu kleinen Kaffeepausen einladen. Im Mündungsbereich des Río Torrejón in den Río Tajo wurde 2007 der 14. spanische Nationalpark Monfragüe eingerichtet der mit nur 181 km² zwar vergleichsweise klein ist, aber einiges zu bieten hat. Relativ kurze naturkundliche Wanderpfade führen am Río Tajo entlang in einer durch saure Gesteine wie Quarzit und Schiefer geprägte, typisch mediterrane Landschaft. Neben den zahreichen Pflanzenarten der mediterranen Flora gibt es hier selten gewordene Vogelarten, wie den Spanischen Kaiseradler, Gänsegeier, Schmutzgeier und vieles mehr zu entdecken. Ganz besonders Eindrucksvoll zeigt der Nationalpark die Veränderung der Naturlandschaft durch die Eingriffe des Menschen. Staudämme (Torrejón, 1966 und Alcántara, 1969) wurden gebaut und Wälder abgeholzt, um durch die fremden, schnell wachsenden Eukalyptusarten, die Papierfabriken der Region mit Rohstoffen zu versorgen … und doch sind auch noch relativ unbeeinflusste Lebensräume erhalten geblieben. Gesamte Fahrtstrecke mit Unterbrechung im Nationalpark ca. 220 km, 3h. Unterkunft im Hotel in der Altstadt von Salamanca (3 Nächte).

7. Tag: Salamanca

Besichtigungsziele und Themen:

  • Ausführliche Besichtigung der Altstadt
  • Stadtentwicklung von der römischen Besiedlungsphase bis heute

An den Ufern des Río Tormes erhebt sich Salamanca wie eine Insel über die weiten Ebenen der Nordmeseta und ist mit ihren Spitzen und Türmen schon zu sehen, lange bevor man die Stadt erreicht. Ein Spaziergang durch die Altstadt führt uns zu Monumenten die noch heute von der bewegten historischen Vergangenheit Salamancas zeugen. Trotz der Plünderungen und Zerstörungen während der Reconquista (Rückeroberung von den maurischen Herrschern) ist die alte römische Brücke erhalten geblieben und die Stadt erlangte im frühen Mittelalter neue Bedeutung. Im Zuge der Repoblacion (christliche Wiederbesiedelung) des kastilischen Hochlandes wurde die Stadt befestigt, Stadtmauer und Kathedrale wurden gebaut und bereits 1218 entstanden die ersten Universitätsgebäude. Bis ins 16. Jh. gehörte die Universität von Salamanca neben Bologna, Paris und Oxford zu den wichtigsten Bildungsstätten Europas. Das heutige Erscheinungsbild von Universität und Stadt geht zu großen Teilen auf die Zeit nach der Reconquista zurück, als die Katholischen Könige die Universität erneuern ließen und mit dem Bau der Neuen Kathedrale im Isabellanischen Stil begannen. Später wurden die alten Gebäude mit Portalen des für Spanien typischen Plateresco Stils versehen. Wegen dieser Vielfalt an historischen Zeugnissen wurde Salamanca 2002 zur Kulturhauptstadt Europas gewählt. Neben der Alten und der Neuen Kathedrale, der römischen Brücke und selbstverständlich der Universität werden wir auch den großen Plaza Mayor aus dem 18. Jh. überqueren (er gilt als schönster Platz Spaniens) und genügend Zeit haben, auch das alltägliche Leben der jungen Studentenstadt auf uns wirken zu lassen.

8. Tag: Tagesausflug nach Ávila

Besichtigungsziele und Themen:

  • Historische Altstadt von Ávila (UNESCO-Weltkulturerbe)
  • Typische Elemente einer kastilischen Stadt

Ähnlich wie in Salamanca hängt auch die Entwicklung von Ávila eng mit der Rückeroberung Toledos durch König Alfons VI. und der folgenden Wiederbesiedelung des spanischen, stark entvölkerten Kernlandes zusammen. Bis heute ist die im 11 Jh. errichtete Stadtmauer vollständig erhalten, umfasst mit einer Länge von 2,5 km den gesamten Altstadtkomplex und bildet damit eines der eindrucksvollsten Bauensembles der Ritterzeit in Europa. Unser Rundgang durch die Gassen der Altstadt, führt von der Kathedrale San Salvador, deren Apsis Teil der Stadtmauer ist, bis zum romanischen Sakralbau San Vicente außerhalb der Mauer. In Ávila begegnet uns nicht nur der berühmte Maler El Greco, der in Toledo schon überall gegenwärtig war, sondern auch die berühmte Mystikerin und Ordensreformatorin Theresa von Ávila, die das Stadtbild im 16. Jh. prägte. Fahrstrecke Salamanca-Avila ca. 100 km, 1h10.

9. Tag: Fahrt über El Escorial nach Madrid

Besichtigungsziele und Themen:

  • Monasterio de El Escorial (UNESCO-Weltkulturerbe)
  • Valle de los Caídos (falls geöffnet)

Die Fahrt nach El Escorial (ca. 160 km, 2h) führt durch die Sierra de Altamira und entlang dem Río Tajo sowie dem Kastilischen Scheidegebirge. Bevor wir das Kloster von El Escorial im Rahmen einer Führung von innen besichtigen, nehmen wir Platz auf einem Granitfelsen, auf dem auch der Bauherr König Philipp II so manches Mal saß, um den Fortgang der Arbeiten an der mit 4 Hektar Fläche größten Palastanlage der Welt zu beobachten. Von nirgendwo sonst ist der Blick so beeindruckend wie von hier. Nach der Innenbesichtigung des Palastes führt uns der Weg in das Valle de los Caídos (Tal der Gefallenen). Die riesige, unterirdische Kirche, in der sich u.a. die Grabstätte von Franco befindet, ist vollständig in einen massiven Granitfelsen eingehauen und wird von einem 150 m hohen Granitkreuz überragt - ein gigantisches Denkmal, welches sich der spanische Faschismus von Tausenden Gefangenen des spanischen Bürgerkriegs errichten ließ. Auch an diesem Monument aus einer jüngeren und dunklen Zeit der spanischen Geschichte sollte man nicht einfach vorbeifahren. Umrahmt wird das Szenario von den landschaftlich äußerst reizvollen Anhöhen der Sierra de Guadarrama. Am späten Nachmittag erreichen wir nach einer Fahrt von weiteren ca. 50 km, 1h, die spanische Hauptstadt Madrid und unser neues Quartier im inneren Zentrum von Madrid (3 Nächte).

10. - 11. Tag: Madrid

Die Besichtigung des Stadtzentrums von Madrid erfolgt zu Fuß, was die Lage unseres Hotels ganz einfach ermöglicht. Die Wege von hier zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind nicht weit und immer wieder ermöglichen urige Bars und Tavernen Verschnaufpausen im geschäftigen Getriebe der Hauptstadt. Unsere gemeinsame Route für den Vormittag führt zur Plaza Major, Puerta del Sol und weiter Richtung Gran Via, mit berühmten Plätzen und Gebäuden. Jetzt haben Sie so viel gesehen, dass Sie sich bestens im Zentrum orientieren können und nach einem gemeinsamen Mittagessen steht Ihnen der Nachmittag und Abend zur freien Verfügung. Das muss in Madrid unbedingt sein, damit Sie auch einmal Ihren eigenen Interessen nachgehen und das Flair von Madrid genießen können, ohne dass es immer gleich weitergeht.

Höhepunkt des 11. Tages ist der Besuch des Prado-Museums. Der Besuch eines so großen und bedeutenden Museums ist vor allem dann sinnvoll und Gewinn bringend wenn man sich führen lässt. Wir werden dies tun und uns die berühmten Werke von Goya über Botticelli bis Velazquez erklären lassen. Danach besuchen wir noch den nahe gelegenen Retiro Park mit dem gleichnamigen Viertel, das bereits unter Philipp II als zweites Residenzviertel geplant wurde. Es steht in krassem Gegensatz zur Enge der Altstadt. Entlang des Prachtboulevards Paseo del Prado wurden die großen Museen der Stadt (Prado, Reina Sofia und Thyssen-Bornemiza) errichtet, Wohnviertel des Großbürgertums umgeben den Retiro-Park, dem einstigen Rückzugort der Katholischen Könige. Am Nachmittag sind Sie dann sicher so voller neuer Eindrücke, dass Ihnen noch etwas freie Zeit für eigene Interessen und Entdeckungen am Nachmittag gut tun wird, bevor wir uns am Abend zum gemeinsamen Abschluß-Abendessen wieder zusammenfinden.

12. Tag: Rückreise: Transfer zum Flughafen und Rückreise.

Änderungen vorbehalten

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Detailliertes Reiseprogramm