Katalonien
der Nordosten Iberiens
Reiseprogramm
1.-3. Tag: Anreise / Provinz Girona und Mittelmeer
4.-5. Tag: Provinz Lleida und Andorra
6.-8. Tag: Montserrat und Provinz Tarragona
9. - 12. Tag: Barcelona
Für Details und weitere Informationen klicken Sie bitte auf untenstehende Reiseablauf:
Übernachtungen: ***Hotel Carlemany in Girona und ***Hotel Prestige Mar y Sol in Roses (oder vergleichbar)
1. Tag: Anreise; Alta Alella, Girona
Individuelle Anreise zum Flughafen und Flug von Frankfurt nach Barcelona mit Lufthansa (LH134, 14:05-16:10 Uhr).
Weinprobe (Alta Alella), Transfer zum Hotel in Girona (2 Übernachtungen)
2. Tag: Girona
Fußexkursion in Girona (102.000 Einw.): die Stadt mit der abwechslungsreichen Geschichte seit den Iberen, dann Römern, Westgoten und Mauren bis zur Rückeroberung durch Karl dem Großen (785) bietet heute in der Altstadt Zeugnisse verschiedener Epochen. Die Kathedrale Santa Maria (im 11. Jh. romanisch, gotische Erweiterungen im 14.-17 Jh.) bietet mit 23 m Breite das größte gotische Kirchenschiff der Welt und in seinem Kreuzgang den ab dem 13. Jh. integrierten Glockenturm der romanischen Vorgängerkirche. Bei den Arabischen Bädern handelt es sich um eine romanische Anlage aus dem 13. Jh. für die christliche Bevölkerung der Stadt. Aus der Modernisme (katalanischer Jugendstil) sticht das Farinera Teixidor (1910) als eines der bedeutendsten Gebäude von Rafael Masó i Valentí (1880-1935) hervor. Das ehemalige Kloster Sant Pere de Galligants (vermutlich im 10. Jh. ge-gründet, 1835 als Kloster geschlossen) beherbergt seit 1857 das Museu d’Arqueologia de Catalunya. Obwohl die jüdischen Mitbürger bereits 1492 durch die Katholischen Könige Isabella und Ferdinand aus ganz Spanien vertrieben wurden, zählt das jüdische Viertel (Call) zu den besterhaltenen in ganz Europa.
3. Tag: Salvador Dalí in Figueres, Portlligat und Cadaqués
Die heutige Route führt uns nach Figueres (47.100 Einw.) und zum Teatre-Museu Dalí (im Bürgerkrieg zerstörtes Theater, welches Salvador Dalí wieder aufbauen lies und in dem ein Teil seiner Werke ausgestellt und der Künstler bestattet ist. Die Stadt wird vom achteckigen Castell de Sant Ferran überragt, das als größtes Bollwerk Europas aus dem 18. Jh. zählt. Im kleinen Ort Portlligat an der Mittelmeerküste befindet sich das Haus, in dem Dalí ab 1948 wohnte. Nach seinem Tod 1989 wurde sein Haus zum Casa-Museu Salvador Dalí. In Cadaqués (2.900 Einw.), mit einem der bedeutendsten Barockaltare Kataloniens in der spätgotischen Kirche Santa Maria, verbrachte Dalí Teile seiner Kindheit, Miró und Picasso besuchten den Ort (1 Übernachtung am Mittelmeer in Roses (20.000 Einw.).
Übernachtungen: ***Hotel Dolcet in Alàs und ****Alberg Abat Oliba, Klosterherberge in Montserrat (oder vergleichbar)
4. Tag: Pyrenäen, Gósol (Pablo Picasso) und Seu d’Urgell
Fahrt südlich entlang der Pyrenäen (mit Zwischentopps zur Entstehung des Gebirges und seinen heutigen Landschaftsformen) über Olot und Ripoll bis Gósol mit dem Picasso-Museum - 1906 quartierte sich Pablo Picasso im Gasthof Cal Tampanada ein, wo seine Farbpalette und sein Zeichenstil eine Veränderung durchliefen, Motive fand er in den Menschen von Gósol sowie deren Vieh.
Im bereits 195 v. Chr. gegründeten La Seu d’Urgell (heute rund 12.300 Einw.) sticht vor allem die Kathedrale Santa María hervor (Besichtigung eventuell am nächsten Vormittag). Die Kathedrale im romanischen Stil wurde im 12. Jh. anstelle von drei Vorgängerbauten errichtet, der Kreuzgang im 13. Jh. hinzugefügt. Der Bischof von Urgell (Bischofssitz seit dem 7. Jh. belegt) ist bis heute neben dem französischen Staatspräsidenten einer der beiden Kofürsten Andorras. Quartier (2 Übernachtungen) beziehen wir in Alàs i Cerc, einer kleinen Gemeinde (329 Einw.) ca. 6 km östlich von Seu d’Urgell. Alàs ist ein typisches Gebirgsdorf mit stark abnehmender Bevölkerung seit den 1970er Jahren, hat aber eine eigene Kirche und ein eigenes Rathaus.
5. Tag: Fürstentum Andorra
Tagesfahrt in das Fürstentum Andorra - die Steueroase ist nicht Teil der EU, hat seit 2014 aber eigene Euromünzen und ist seit 1278 ein unabhängiger katalanischer Staat. Zu seinen Sehenswürdigkeiten zählen die romanischen Kirchen Santa Coloma (9. Jh.), Sant Etienne (11. Jh.) und die Casa de la Vall (Patrizierhaus von 1580 mit heutigem Sitz des Parlaments). Andorra hat vor allem aber auch landschaftlich viel zu bieten: die runden Formen und Weite der Hochtäler gehen auf die Wirkung eiszeitlicher Gletscher zurück. Rückfahrt über La Seu d’Urgell zur Unterkunft und zum Abendessen nach Alàs.
Übernachtungen: ****Hotel Astari in Tarragona (oder vergleichbar)
6. Tag: Montserrat – Gebirge und Kloster
Fahrt in die Gebirgskette Montserrat (Katalanisch: Gesägter Berg) mit dem berühmten Benediktinerkloster Santa Maria de Montserrat (gegr. 11. Jh.). Abendessen und 1 Übernachtung in der Klosterherberge von Montserrat.
Die rund 10 km lange, 5 km breite und bis 1236 m hohe Gebirgskette ist Teil des Katalanischen Vorküstengebirges. Die Gesteine sind, geologisch gesehen, relativ jung und stammen aus dem Eozän (ca. 56-34 Millionen Jahre vor heute). Es handelt sich dabei um Sedimente des Ebro-Beckens, die nach (und schon während) ihrer tektonischen Hebung durch Erosionsprozesse bis heute ihr Erscheinungsbild erhielten. Man trifft überwiegend auf karbonatisch gebundene Sandsteine und Konglomerate. Die über den Sandsteinen liegenden Konglomerate sind mit ca. 30-35 Mio. Jahren jünger als die darunter liegenden Sandsteine.
Im östlichen Teil des Gebirges liegt in 721 m Höhe das Benediktinerkloster Santa Maria de Montserrat. Heute leben noch ca. 80 Mönche im Kloster, das die aus dem 12. Jh. stammende Mariendarstellung La Moreneta beherbergt, weswegen das Kloster Ziel zahlreicher Wallfahrten ist. Nach der Zerstörung durch Napoleons Truppen (1809 und 1811) sowie Desamortisation (Enteignung) 1835 wurden die Gemäuer ab 1844 weitgehend erneuert. Die heutige Klosterkirche wurde durch Papst Leo XIII. zur Basilica minor erhoben.
7. Tag: Kloster Santa Maria de Santes Creus und Tarragona
Auf der Fahrt nach Tarragona (2 Übernachtungen) lohnt ein ausgedehnter Stopp für das Reial Monestir de Santa Maria de Santes Creus (Zisterzienser, 12. Jh.). Das Kloster wurde im Zuge der Desamortisation 1835 verlassen und drohte zu verfallen. Erst 1921 wurde die Anlage unter Denkmalschutz gestellt und zählt heute zu den schönsten Klosteranlagen Kataloniens. Die Fassade der Klosterkirche (1174-1215) wirkt schlicht und durch einen Zinnenkranz festungsartig. Hauptattraktion ist der gotische Kreuzgang mit seinen eleganten Kapitellen. Das daneben liegende Dormitorium und der riesige gotische Weinkeller mit ihren steinernen Schwibbögen sind bis heute gut erhalten.
Fahrt über Valls zum Aqüeducte de les Ferreres (Teufelsbrücke), ein 217 m langes römisches Aquädukt aus dem 1. Jh., das mit 25 Bögen (obere Arkade) das Tal des Barranc de las Arcs überspannt. Das Wasser zur Versorgung der römischen Stadt Tarraco (Tarragona) wurde 15 km nördlich der Stadt durch ein Wehr abgeleitet und wurde in einer großen Zisterne gesammelt und gefiltert, bevor es durch Ton- und Bleirohren in der Stadt verteilt wurde. In Tarragona (134.900 Einw.) zeugen bis heute neben dem Aquädukt u.a. ein Amphitheater, der Circus, das Forum Romanum und Reste der Stadtmauer von der römischen Vergangenheit. Nach der maurischen Eroberung um 716 bis zur Reconquista im 12. Jh. lag die Stadt in Ruinen. 1171 wurde mit dem Bau der Kathedrale einschließlich Kreuzgang begonnen, die erst 1331 fertig gestellt werden konnte. Am Abend laden ein Bummel in der Altstadt und entlang der Moll de Costa (19. Jh.) mit vier historischen Lagerhäusern am alten Hafenbecken ein.
8. Tag: Montroig del Camp (Joan Miró), Reus (Lluís Domènech i Montaner), Tarragona
Ausflug nach Montroig del Camp (13.100 Einw.) im Westen von Tarragona mit dem Centre Miró in der ehemaligen Eglesia Vella - Joan Miró schuf hier einige seiner Werke, u.a. 'Der Bauernhof'. Das Gemälde stellt den Hof seiner Eltern dar. Rückfahrt nach Tarragona über Reus (107.000 Einw.) – die Stadt, in der Antoni Gaudí zwar geboren wurde, aber kein Bauwerk hinterlassen hat, bietet zahlreiche andere Objekte aus der Zeit des katalanischen Modernismus. Vor allem sind dies Werke von Lluís Domènech i Montaner (1850-1923), der auch das Palau de la Música Catalana und Hospital de Sant Pau in Barcelona erschaffen hat. In Reus sind v.a. die Casa Navàs (1901-1908), Casa Rull (1901), Casa Gasull (1910-1912) und das Institut Pere Mata (1899-1919) zu nennen.
Übernachtungen: ***Hotel HCC Montblanc in Barcelona (oder vergleichbar)
9. Tag: entlang dem Mittelmeer bis zur Altstadt von Barcelona
Fahrt entlang der Mittelmeerküste nach Barcelona (1,6 Mio. Einw. / Agglomeration 3,2 Mio. / über 27 Mio. Touristen im Jahr 2023), wo wir die nächsten 3 Übernachtungen haben werden. Nicht weit von unserer Unterkunft befindet sich die Altstadt mit der gotischen Kathedrale, als auch die Flaniermeile La Rambla und die Plaça de Catalunya.
Auf der 1,2 km langen Promenade La Rambla wird schnell klar, was vielerorts in Spanien als das Hauptproblem der Anwohner angesehen wird: Overtourism. Die einst als Abwasserkanal genutzte Strecke wurde 1703 erstmals mit Bäumen bepflanzt - Pappeln und Espen, die ab 1859 durch Platanen ersetzt wurden. Seit langem hat sich entlang der Rambla eine umfangreiche Gastronomie entwickelt, die besonders am Abend gerne besucht wird (wenn sich hoffentlich die meisten Kreuzfahrer [50 % der Touristen in Barcelona] auf ihre All-Inclusive-Schiffe und Wohnmobil-Urlauber auf ihre Campingplätze zurück gezogen haben).
10. Tag: Barcelona Alt- und Neustadt, alter Hafen
Besichtigungen in der Altstadt (Barri Gòtic) und der planmäßig angelegten Neustadt (Eixample) mit ihrem überwiegend in rechten Winkeln angelegtem Straßennetz, welches nur von wenigen sehr breiten Prachtstraßen geschnitten wird. Neben dem Mercat de la Boqueiro, dem Parlament de Catalunya im Parc de la Ciutadella, lohnt u.a. auch der Weg zum Alten Hafen mit mittelalterlichen Schiffswerften.
Barri Gòtic: im ältesten Stadtviertel stammen die meisten Baudenkmäler aus dem 14. und 15. Jahrhundert, wie auch die Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia (nur 500 m von unserem Hotel), 1298-1448 erbaut. Die zahlreichen engen und verwinkelten Gassen wurden in den 1920ern umfassend saniert und führen u.a. zum Palais des Erzdiakons, dem erzbischöflichen Palais aus dem 13. Jh., Resten des Augustus-Tempels (2. Jh.), Palau de Generalitat (Ständeparlament) mit der neogotischen Seufzerbrücke und der Plaça Reial mit einheitlichen Fassaden im Stil des Klassizismus.
Plaça de Catalunya: der Platz bildet das Zentrum und einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt und ist nur 300 m von unserem Hotel entfernt. Von hier aus sind die römischen Ruinen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der mittelalterlichen Stadt sowie der Neustadt zu Fuß zu erreichen. Von ihm aus zieht sich der Passeig de Gràcia als Einkaufsmeile nach Norden.
Eixample: die im Norden der Altstadt planmäßig angelegte Neustadt ist für ihre quadratischen Häuserblocks mit abgeschrägten Ecken (Xamfrans) und zahlreichen Bauten der Modernisme (katalanische Form des Jugendstils, 1885-1920) berühmt. Zu den bekanntesten Gebäuden zählen die Casa Milà und Casa Batlló von Gaudí am Passeig de Gràcia, von denen wir zumindest eines besuchen. Mit über 35.000 Einw./km² ist das Stadtviertel einer der am dichtesten besiedelten Orte Europas. Die Casa Milà wurde 1906-1912 für die Familie Milà geschaffen. Mit diesem Gebäude, zunächst als La Pedrera (der Steinbruch) verspottet, leiste Gaudí wahre Pionierarbeit. Eine gut durchdachte Belüftung machte Klimaanlagen überflüssig und in jeder Wohnung lassen sich die Wände individuell verändern. Möglich wurde dies durch eine Stahlbetonkonstruktion mit tragenden Säulen, die tragende Wände überflüssig machte. Um die Räume mit ausreichend Licht zu versorgen sind sie um drei Innenhöfe angeordnet. Das Haus besaß 1912 bereits eine Tiefgarage. Die schon 1877 errichtete Casa Batlló wurde 1904-1905 von Gaudí für den Industriellen Batllò umgebaut. Die farbenfrohe Fassade stellt die Legende des Heiligen Georg (Schutzpatron Kataloniens) dar, wobei das Dach die Schuppen und die Galerie im ersten Stock das Maul des Drachens symbolisieren.
11. Tag: Antoni Gaudí in Barcelona und ein klein wenig Picasso
Der heutige Tag ist u.a. weiteren Werken von Antoni Gaudí gewidmet, die allesamt zum UNESCO-Welterbe zählen, an erster Stelle die Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família.
Sagrada Família: der Bau wurde 1882 begonnen und dauert bis heute an. Dennoch wurde bereits 2005 die Geburtsfassade und die Krypta in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen und die Kirche 2010 durch Papst Benedikt XVI. eingeweiht. Die Fertigstellung ist nach heutigem Stand für 2033 anvisiert. Die Kirche soll dann insgesamt 18 Türme aufweisen, je 4 mit 90-112 m Höhe an drei Fassaden für die 12 Apostel, 4 weitere Türme für die 4 Evangelisten, ein 125 m hoher Turm für Maria (2021 fertig gestellt) und ein 172,5 m hoher Zentralturm für Jesus Christus, der dann der höchste Kirchturm weltweit werden und das Ulmer Münster um 11 m überragen soll.
Casa Vicens und Casa Calvet: weniger bekannt weil weniger spektakulär sind die 1883-1885 entstandene Casa Vicens für einen damals bekannten Börsenmakler. Besonders interessant ist das Raucherzimmer mit tropfsteinartigem Gewölbe. Die 1898-1904 errichtete Casa Calvet für den Textilfabrikanten Mártir Calvet gilt als die konventionellste Arbeit Gaudís. Wie so oft hat Gaudí auch in diesem Wohn- und Geschäftsgebäude die Innenausstattung gestaltet – von den eisernen Aufzuggittern bis zum Mobiliar. Je nach Zeit ggf. nur Außenbesichtigung am Vortag.
Park Güell: der 17,18 ha große Park wurde 1900-1914 im Auftrag von Eusebi Güell erschaffen. Von den ursprünglich geplanten 60 Villen wurden nur 3 realisiert. Der Eingang des Parks wird von 2 Pfördnerhäusern flankiert, von denen aus eine große Freitreppe in den Park führt. Der 3.000 m² große Platz im Zentrum der Anlage wird von 86 Säulen getragen und mit Mosaiken in Trencadis-Technik von Josep Maria Jujol verziert.
Von Gaudí muss es nicht weit zu Picasso sein - das Els 4 Gats war zeitweise das Stammlokal von Pablo Picasso, das 1978 renoviert und als Restaurant neu eröffnet wurde (350 m von unserem Hotel).
12. Tag: Aussicht vom Montjuïch über Barcelona; Rückreise
Der letzte Tag steht vollkommen zur freien Verfügung und gibt Gelegenheit für eine (individuelle) Fahrt auf den Montjuïch mit der Seilbahn, um die Aussicht über die Millionenmetropole zu genießen, den Hafen zu besuchen und/oder für einen Einkaufsbummel.
Die genannten Programmpunkte in Barcelona sind nicht fix auf die einzelnen Tage wie oben aufgeführt festgeschrieben, sondern können auch auf die entsprechenden Tage gemischt verteilt werden. Einzig wirklich fester Programmpunkt ist der Rückflug am späten Nachmittag des 12. Tages nach Frankfurt mit Lufthansa (LH1133, 18:55-21:05 Uhr) - es sei denn, Sie haben den Rückflug auf ein späteres Datum umgebucht.
Sie können sich das Reiseprogramm auch als (druckbare) PDF-Datei herunterladen:
Detailliertes Reiseprogramm