unbekanntes Spanien - Kastilien, Aragon, Valencia

1.-2. Tag: Anreise Flug nach Madrid. Von Madrid nach Siguenza (dort 2 Übernachtungenim Parador) mit Stopp in Brihuega. Siguenza und Schwarze Dörfer.
3. Tag: auf dem Weg zum nächsten Übernachtungsort Teruel (2 Ü) Besuch des Naturparks Monasterio die Piedra und Calatayud.
4.-5. Tag: Teruel (UNESCO-Welterbe), Albarracin - eines der schönsten Dörfer Spaniens, Pinares de Rodeno.
6.-7. Tag: Valencia (3 Ü) mit Ciudad de las Artes y las Ciencias und historischem Zentrum. Naturpark Albufera.
8.-9. Tag: Utiel, Cuenca (UNESCO-Welterbe) (2 Ü), Karstgebiet Ciudad Encantada.
10.-11. Tag: im Land des Don Quixote. Heimreise.

Für Details und weitere Informationen klicken Sie bitte auf untenstehende Reiseabschnitte:

Tag 1: Anreise, Brihuega, Siguenza

Nach Ankunft am Flughafen von Madrid geht es mit unserem Exkursionsbus ins 130 km entfernte Siguenza, wo wir für unsere ersten beiden Nächte stilvoll im Parador, einer mittelalterlichen Schlossanlage mit arabischen Wurzeln, untergebracht sind.

Falls von der Ankunftszeit möglich, halten wir auf dem Weg nach Siguenza im 2500 Einwohner-Städtchen Brihuega. Brihuega ist bekannt wegen seines Lavendelanbaus und wegen der schönen alten Stierkampfarena inmitten eines mittelalterlichen Schlosses. Der Ort liegt in einem höhlenreichen Karstgebiet, weshalb auch der berühmte Höhlenkäse Erwähnung finden muss, der dort hergestellt wird.

Tag 2: Siguenza und Pueblos Negros (schwarze Dörfer)

Unser erster Stationsort, Siguenza (ca. 5000 Einwohner) liegt knapp über 1.000 Meter Höhe in einer wunderschönen Berglandschaft. Hier treffen die Ausläufer zweier grosser iberischer Bergketten, der „Sistema Central“ und der „Sistema Ibérico“ aufeinander und gipfeln in der 1300 m hohen Sierra Ministra. Diese Höhe ist ideal, denn sie verschafft Anfang September ein angenehmes, nicht zu heißes Klima. Trotzdem ist die Vegetation mit großen Steineichenwäldern noch eher mediterran geprägt.

Siguenza hat eine schöne historische Altstadt, die sich zwischen Kathedrale und dem westgotisch-arabischen Schloss (unser Parador) erstreckt und die wir am Vormittag, natürlich mit Kaffee-Päuschen auf der schönen kleinen Plaza, erkunden werden.

Danach fahren wir Richtung Westen in die Berge hinein, um die ganz besonderen “Pueblos Negros” oder Schwarzen Dörfer zu besuchen, die noch immer zur Provinz von Guadalajara gehören. Von Cogolludo bis Valverde de los Arroyos, können wir die einmalige Schieferstein Architektur dieser kleinen Orte bewundern, eingebettet in die schöne Landschaft der Sierra de Ayllón mit dem Pico Ocejón (2.209 m).

Unser Hauptziel aber ist Valverde de los Arroyos, ein wunderschönes Dorf mit nur (noch) 20 Bewohnern. Dort gibt es ein kleines uriges Lokal, das wir für ein gemeinsames Essen aufsuchen.

Tag 3: von Siguenza zum Monasterio de Piedra und Calatayud nach Teruel

Nach dem Frühstück fahren wir von Siguenza aus direkt bis zum Naturpark des Monasterio de Piedra. Seinen Namen hat dieser Naturpark von dem inneliegenden alten Kloster (Monasterio). Die schöne Landschaft des Naturparks stellt mit seinen 15 Wasserfällen eine echte Oase in den Bergen der Sistema Ibérico dar. Es ist ein Feuchtgebiet mit einer besonderen Vegetation in der ansonst eher kargen und trockenen Karstlandschaft.

Ein ca. 2-stündiger Spaziergang führt uns durch diese schöne Naturlandschaft aus Wasser und Wald. Beim ehemaligen Kloster existiert noch heute eine Fischzucht. Interessant ist auch, dass im Kloster de Piedra erstmals in Europa Schokolade produziert wurde. Gegen Abend, nach einer Stippvisite in Calatayud, erreichen wir unsere neue Unterkunft im Zentrum der Weltkulturerbe-Stadt Teruel (ca. 35000 Einwohner).

Teruel ist gleichzeitig Hauptstadt einer gleichnamigen Provinz in der autonomen Region Aragon. Wegen des einzigartigen Ensembles seiner Mudéjar-Architektur wurde Teruel im Jahre 1986 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Im Zentrum von Teruel verbringen wir die beiden folgenden Nächte.

Tag 4: Teruel & Albarracin

Was für die Italiener Romeo und Julia in Verona sind, ist für die Spanier “Los amantes de Teruel” (die Liebenden von Teruel), eine Geschichte über die tragische Liebe zwischen Isabel de Segura und Juan Martínez de Marcilla, die ebenso endete, wie jene zwischen Romeo und Julia.

In der Kirche San Pedro de Teruel sind beide seit dem 13. Jh. zusammen begraben. Die Kirche selbst mit Ihrem Turm im Mudéjar Stil sowie der bunten Innenausstattung des 19. Jh. machen einen Besuch sehr lohnenswert.

Teruel hat bezüglich des Mudejar Stils viel zu bieten. Gerade deshalb wurde der Ort ja als Welterbestätte geadelt. Der Mudejar Stil entstand in der Zeit der christlichen Rückeroberung Spaniens vom späten 11. bis ins 15. Jahrhundert (Reconquista) von der arabisch-muslimischen Herrschaft.

Als Mudejaren bezeichnete man die in den eroberten Gebieten verbliebenen Muslime, die ihre Religion zunächst weiter ausüben durften, sich jedoch auch in Ihre neue christliche Umgebung integrierten.

Die christlichen Eroberer waren von der schönen arabischen Bauweise meist sehr angetan und da es unter den Mudejaren viele gute Handwerker gab, die den Eroberern zu dieser Zeit fehlten, kam es zu einer Mischung von arabischen Bau- und Stilelementen mit jenen der christlichen Eroberer, also dem Stilrepertoire von Romanik und Gotik. So entstanden auch unter christlicher Herrschaft noch eine ganze Zeit lang Gebäude mit typisch arabischen Stilelementen wie z.B. Hufeisenbogen, Stalaktitgewölbe, Stuckornamenten und Majolikadekoren sowie prächtige Artesonado-Holzdecken.

In kurzer Zeit erreicht man von Teruel aus das nahe Bergstädtchen Albarracin, das 2018 zum schönsten Dorf Spaniens gewählt wurde. Eine kleine Wanderung im nahen, von bizarren roten Sandsteinfelsen (z.T. mit steinzeitlichen Felsmalereien) durchsetzten Pinienwald „Pinares de Rodeno“ rundet das Programm dort ab.

Tage 5 und 6: Valencia

Wir verlassen die Region Aragón und erreichen auf einer schönen Fahrt heraus aus dem Gebirge die Region Valencia und die sich zum Mittelmeer hin öffnende Küstenebene von Valencia.

Valencia ist mit ca. 800.000 Einwohnern nach Madrid und Barcelona die drittgrößte Stadt Spaniens und liegt direkt am Mittelmeer. Die Stadt bietet dem Besucher Strandvergnügen, Kultur und eine reiche Gastronomie. Hier liegt auch der Geburtsort der originalen Paella, mit Fisch, Meeresfrüchten oder Fleisch; aber bitte, nie mit Chorizo!!!  

Erster Programmpunkt in Valencia ist der Besuch der “Ciudad de las Artes y las Ciencias” (Stadt der Künste und Wissenschaften) des berühmten Architekten Santiago Calatrava.

Haben wir uns bisher eher an den schönen Monumenten der Vergangenheit erfreut, erwartet uns hier ein Stadtviertel postmoderner Architektur, eingebettet in eine grandios gestaltete künstliche Wasserlandschaft. Dieses moderne Wahrzeichen des heutigen Valencias liegt zwischen historischen Zentrum und Hafen, also inmitten der Stadt und wurde im ausgetrockneten ehemaligen Flussbett des Turia errichtet und zur Jahrtausendwende fertiggestellt.

Eine Stadt von der Größe und Bedeutung Valencias verfügt aber auch über eine sehr sehenswerte Altstadt, die wir ebenfalls erkunden werden. Die bekanntesten Monumente dort sind die Kathedrale, die Markthalle von Colón und der Bahnhof, letztere beiden herausragende Werke des spanischen Jugendstils sowie das einmalige gotische Gebäude der “Lonja” oder Seidenbörse.

Bei allen Besichtigungen darf man aber keinesfalls vergessen, sich zwischendurch mit dem berühmten Erfrischungsgetränk Valencias, der Horchata (Erdmandelmilch) zu stärken. Für eine Stadt wie Valencia benötigt man aber unbedingt auch etwas Zeit für eigene Interessen, weshalb ein Nachmittag zur freien Verfügung steht.

Tag 7: Valencia – L´Alabufera – Valencia

Nur 10 km von Valencia entfernt erreichen wir den Naturpark Albufera, ein mediterranes Ökosystem aus wilden Stränden, Dünen, Wäldern und Reisfeldern.

Hier wird seit Urzeiten traditionell der Reis für die Paella angebaut, die wir hier, nach unserer Bootsfahrt durch die Lagune, selbstverständlich auch genießen werden.

Interessant ist auch die besondere, an die speziellen naturräumlichen Begebenheiten angepasste Architektur der “Barracas”, der traditionellen Wohnungen der Bewohner von Albufera.

Tag 8: Valencia – Utiel - Cuenca

Am Morgen verlassen wir nach drei Übernachtungen in Valencia die Stadt wieder Richtung landeinwärts. Unsere nächste Station ist die Stadt Cuenca in der Region Kastilien-La Mancha.

Bevor wir aber die Region Valencia endgültig verlassen, halten wir in Utiel. Das 11.000 Einwohner zählende Städtchen im Tal des Flusses Magro ist von zahllosen Weinbergen umgeben. Utiel zählt zu den berühmtesten Weinorten Spaniens und wir möchten es deshalb keinesfalls versäumen eine Bodega aufzusuchen und den einen oder anderen der guten Tropfen zu verkosten.

Überhaupt befinden wir uns mit dem nahen Requena und der Weinregion La Mancha (größtes Weinbauregion Europas) in einem Gebiet, dessen Kulturlandschaft stark vom Weinbau, stellenweise aber auch vom Olivenanbau geprägt ist.

Anschließend Weiterfahrt bis Cuenca. Die kleine Universitätsstadt (55.000 Einwohner) liegt in fast 1000 m Höhe am Übergang der Cuenca-Gebirgsregion und der Hochebene von La Mancha. Das historische Zentrum der Stadt, wo wir für die beiden kommenden Nächte in einem historischen Gebäude wohnen, besitzt eine ganz besonders pittoreske Lage auf einem Felsplateau zwischen den tief eingeschnittenen Tälern der Flüsse Júcar und Huécar.

Durch die nicht erweiterbare Fläche des Plateaus und den daraus resultierenden Platzmangel, entstanden die berühmten hängenden Häuser „las casas colgadas“, die zweifellos die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt darstellen und den Status der Stadt als UNESCO-Welterbestätte befördert haben.

Tag 9: Cuenca und Ciudad Encantada

Neben den berühmten hängenden Häusern, die das besondere Flair Cuencas prägen, gibt es noch eine Reihe weiterer Sehenswürdigkeiten, die wir am Vormittag bei einem schönen und interessanten Stadtrundgang erleben.

Nicht versäumen wollen wir auch den Besuch in einem besonderen Museum, dem Museum der Abstrakten Kunst, einem Museum mit Alleinstellungsmerkmal in ganz Spanien.

Am Nachmittag fahren wir hinaus in die Umgebung von Cuenca zu dem nicht weniger einmaligen Karstgebiet "Ciudad Encantada" (verzauberte Stadt) in welchem wir eine kleine Wanderung zwischen den fantastischen, durch Erosion entstandenen,  Kalkfelsformationen unternehmen.

Tag 10: Cuenca – Campo de Criptana – Consuegra

Langsam schließt sich der Kreis unserer Rundreise und wir verlassen am Morgen nach dem Frühstück Cuenca, um unser letztes Quartier für die verbleibenden beiden Nächte in Consuegra zu erreichen.

Die Landschaft, die wir heute durchfahren ist die Hochebene von La Mancha, in der uns an vielen Stellen das spanische Nationalepos von Don Quixotes gegenwärtig werden wird. Auch wenn die ehemals karge, vom Getreidebau geprägte Landschaft heute eher von den Reben erobert wurde, genießen wir einen ganz neuen Landschaftseindruck, der im frühen 17. Jahrhundert schon den Schriftsteller Miguel de Cervantes zu seinem Meisterwerk inspirierte.

Die Windmühlen, die sich im Kopf von Don Quixote in Riesen verwandelten, stehen an einigen Stellen bis heute und deshalb führt unser Weg nach Campo de Criptana und Consuegra. Nicht schlecht, vielleicht auch einmal das Buch dabei zu haben und die Abenteuer dieses gerechten Hidalgo (Junker) der die Weltliteratur geprägt hat, vor Ort nachzuempfinden. Consuegra verfügt neben einem einmaligen Ensemble an historischen Windmühlen außerdem über eine sehr sehenswerte Burg.

Tag 11: Consuegra –  Chinchón – Heimreise

Wenn Rückflug am Nachmittag, machen wir auf dem Weg zum Flughafen noch Halt im 5000 Einwohner Städtchen Chinchón, dessen wunderschöner alter Ortskern seit 1974 schon zum spanischen Kulturgut zählt.

Sie können sich das Reiseprogramm auch als (druckbare) PDF-Datei herunterladen:
Detailliertes Reiseprogramm

1.-3. Tag: Anreise, Toledo und das ländliche Kastilien

4.+5. Tag: Guadalupe, Cáceres & Trujillo

6.-8. Tag: Nationalpark Monfragüe, Salamanca & Ávila

9.-12. Tag: El Escorial, Madrid & Rückreise