Weltkulturerbe & Landschaftsräume

1.-3. Tag: Anreise, Lissabon, Sintra

4.-6. Tag: Arrábida, Algarve, Alentejo

7.+8. Tag: Évora, Serra de Estrella

9.-11. Tag: Porto, Arouca

12.-14. Tag: Coimbra, Serra dos Candeeiros, Rückreise

 

 

 

 

Für Details und weitere Informationen klicken Sie bitte auf untenstehende Reiseabschnitte:

1. Tag: Anreise

Flug von Stuttgart via Frankfurt nach Lissabon. Transfer vom Flughafen zum Hotel (3 Nächte) inmitten der historischen Altstadt. Mittendrin zu wohnen heißt, die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu Fuß erkunden zu können. Es bedeutet vor allem aber auch, die Möglichkeit zu haben, den Flair und das alltägliche Leben auf den alten Plätzen und in den engen Gassen der Altstadt wirklich, ausgiebig – und wer möchte auch einmal auf eigene Faust - zu erleben. Erstes gemeinsames Abendessen in einem authentischen Lokal mit viel portugiesischen Flair in der Altstadt.

 

2. Tag: Lissabon

Besichtigungsziele und Themen:

  • Stadtgeschichte und -entwicklung von Lissabon
  • Die Stadtviertel Alfama, Bairro Alto, Cidade Baixa und Belem
  • Die berühmten Plätze von Lissabon und der archäologische Kern der Stadt

Unser Rundgang durch die Stadt führt uns von der Burg São Jorge (mit herrlichem Ausblick über die Stadt) durch das Labyrinth der Gassen der Alfama, dem ältesten Stadtviertel von Lissabon, und damit in die frühe Geschichte Portugals. An die glanzvolle Zeit der Seefahrer und Entdecker erinnert das Denkmal der Entdeckungen (Padrão dos Descobrimentos) am Ufer des Tejo in Belém. Nicht weit von hier ist mit der Kirche des Jeronimus-Klosters ein einmaliges Beispiel der Manuelinik, jenem prunkvollen Baustil des 16. Jh. in Portugal zu bewundern. Selbstverständlich wird auch der Turm von Belém (UNESCO-Welterbe) bei der umfassenden Stadtbesichtigung nicht fehlen, genauso wie die berühmten Plätze von Lissabon, oder der archäologische Kern um die Rua dos Correeiros - Lissabon zählt nicht umsonst zu den sehenswertesten Städten Europas.

Als Nachfolger frühzeitlicher Siedler ließen sich erst die Phönizier und dann die Karthager zwischen den Hügeln der großen Tejo-Hafenbucht nieder, genau dort wo sich heute die Unterstadt (Baixa) ausbreitet. Unter den Römern wurde der Ort, neben Mérida, zur zweitwichtigsten Stadt von Lusitanien. Natürlich okkupierten nach der Vertreibung der Römer im Jahr 407 Alanen und Sueben und ab 585 die Westgoten den günstigen Hafenplatz, der nun Ulixippona hieß und schon 713 von den siegreich vorstürmenden Araberheeren eingenommen wurde. Die in der islamischen Kulturwelt als Lischbuna bekannte Stadt erreichte schnell eine Blütezeit, die erst durch die vordringenden christlichen Ritterheere der Reconquista beendet wurde. Fest in christlicher Hand war Lissabon, als es Portugals erstem König, Alfonso Henriques, gelang, die Almoraviden ganz aus dem Tejohafen und den Sintrabergen zu vertreiben. Als dann Alfonso III im Jahr 1260 seine Residenz von Coimbra nach Lissabon verlegte, war der weitere Werdegang des Ortes vorgezeichnet, der sich zur bedeutendsten Stadt Portugals entwickelte.

 

3. Tag: Tagesausflug nach Sintra

Besichtigungsziele und Themen:

  • Boca do Inferno
  • Cabo da Roca
  • Sintra: Palácio Nacional da Pena

Eine Panoramafahrt entlang der Küste führt von Lissabon, an den kleinen Küstenstädtchen Cascais und Estoril vorbei, bis zur Boca do Inferno (Höllenschlund) – ein einmaliges Naturschauspiel mit weit in das Meer reichenden Kalksteinfelsen, an denen sich die heranrollenden Wellen des Atlantiks auftürmen, um dann tosend und spritzend durch das zerklüftete Gestein zurück ins Meer zu fließen. Besonders lohnt sich die Aussicht vom berühmten Cabo da Roca, das mit seinen über 140 m hohen Klippen den westlichsten Punkt auf dem europäischen Festland bildet. Vor allem steht heute aber die gemütliche Altstadt von Sintra mit ihren Jahrhunderte alten Palästen auf dem Programm. Seit 1995 wird das einzigartige, im eklektisch romanisierenden Stil erbaute Schloss Palácio Nacional da Pena ebenso wie die umgebende Kulturlandschaft und einige andere Paläste von Sintra als UNESCO-Weltkulturerbe geführt. In keinem anderen aber sind historisierende Baustile aus Neorenaissance, Neogotik, Neo-Manuelinik mit maurischen Bauelementen so scheinbar unbekümmert miteinander verbunden wie hier.

4. Tag: über das Gebirge von Arrábida nach Pedralva

Besichtigungsziele und Themen:

  • Naturkundliche Wanderung im Naturpark Serra da Arrábida
  • Steinbruch von Arrábida
  • Fahrt auf die Halbinsel Tróia
  • Costa Vicentina

Gebirgszug erstreckt sich parallel zur Küste vom Capo de Espichel bis nach Setúbal. Durch das maritime Klima an der Atlantikküste und dem Untergrund aus Kalkgestein, in dem sich seit der Auffaltung im Tertiär zahlreiche Höhlen gebildet haben, gibt es hier viele seltene Tier- und Pflanzenarten, die an eben diese Bedingungen angepasst sind. Eine kleine naturkundliche Wanderung führt uns mitten hinein in diese herrlich abwechslungsreiche Landschaft, die neben der üppigen mediterranen Küstenvegetation unvergessliche Ausblicke über die steilen Klippen und Buchten der Küstenlandschaft bietet. Ebenso interessant ist der seit den 1970er Jahren stillgelegte Steinbruch von Arrábida, in dem Breckzien abgebaut wurden, die als Arrábida Marmor bekannt sind und als Dekoration und Zierelemente in vielen Kirchen und Klöstern Portugals zu finden sind. Nach einer Mittagspause fahren wir mit unserem Reisebus auf die Fähre, um die Bucht im Mündungsbereich des Río Sado zu überqueren und über Tróia auf die Küstenstraße nach Süden zu gelangen. Ganz im Kontrast zur Serra da Arrábida, ist die Landschaft hier nicht von verkarsteten Felsen und Klippen, sondern von flachen, endlos erscheinenden Sandstränden geprägt, deren Dünen und Küstenwälder im Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina zu einem Spaziergang einladen.

Am frühen Abend erreichen wir unsere Unterkunft in einem wenig bekannten, aber in seiner Entwicklung sehr eindrucksvollen Dorf. Die kleinen Häuser von Pedralva wurden einst wegen wirtschaftlicher Engpässe aufgegeben und verlassen, so dass die Einwohnerzahl des Dorfes in den letzten 30 Jahren von einst 100 auf aktuell 7 ständige Bewohner gesunken ist. Die Häuser wurden von ihren neuen Besitzern, meist aus Mitteleuropa, als Touristenunterkünfte im typisch portugiesischen Stil wieder aufgebaut. Unterkunft in Pedralva (2 Nächte).

 

5. Tag: die Algarve

Besichtigungsziele und Themen:

  • Die Kalk- und Sandsteinformationen des Cabo de São Vicente
  • Die Altstadt von Lagos
  • Bootsfahrt zur Ponta da Piedade (wetterabhängig)

Von Pedralva ausgehend setzen wir unsere Route nach Süden fort, um einen der schönsten und gleichzeitig sehr dicht besiedelten Küstenstreifen (Litoral) der Algarve zu erreichen. Die Landschaft der Algarve, deren arabischer Name al-gharb (der Westen) sich aus der geographischen Sicht des damaligen Herrschaftsgebiets erklärt, bildet dank seiner auffälligen Küstengestalt das touristische Zentrum dieser Landschaft. Das gilt insbesondere für die Fels-Algarve des Barlavento zwischen Faro und dem Cabo de São Vicente, mit ihrer zerfurchten Steilküste aus gelbbraunen Kalk- und Sandsteinformationen. Geschützt von bizarren, weit ins Meer hineinreichenden Felsvorsprüngen, bilden Buchten mit weißen Sandstränden, die schon früh von Fischern und Seefahrern genutzt wurden, heute beliebte Surf- und Badeplätze. Ob in Sagres oder am Cabo de São Vicente, am Porto de Mos oder in dem idyllischen Küstenstädtchen Lagos, überall wird die alte Fischfang- und Seefahrertradition Portugals gegenwärtig. Während Lagos als ehemaliger Ankerplatz der Phönizier, Hafen der Römer (Lacobriga), Seefestung der Mauren und nach der christlichen Rückeroberung als Mittelpunkt der portugiesischen Schiffsbaukunst auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, ist das kleine Städtchen Sagres eine Gründung des berühmten Heinrich des Seefahrers. Nach seinem Willen sollte hier das Seefahrerzentrum von Portugal, als Basis für Expeditionen zu neuen Entdeckungen liegen, um so ein Gegenstück zu Cadiz, Spaniens bedeutendem Handelszentrum zu bilden. Aber nicht nur die Kalk- und Sandsteinfelsen der Algarve, die Geschichten über den traditionsreichen Fischfang und die berühmten Seefahrer machen diesen Tag zu einem abwechslungsreichen Erlebnis. Auch ein Spaziergang durch die Altstadt von Lagos mit seiner kleinen, reich verzierten Kirche São António und eine Bootsfahrt zur Ponta de Piedade (nur bei gutem Wetter möglich) hinterlassen unvergessliche Eindrücke vom Leben und der Natur-landschaft am südwestlichsten Punkt Europas.

 

6. Tag: Évora und das Alto Alentejo

Besichtigungsziele und Themen:

  • Klimatische Gegensätze zwischen der Küsten (Algarve) und den Hochflächen des Alentejo
  • Die Gebirgswelt der Serra de Monchique
  • Die weiten Ebenen im Herz des Alentejo

Wir verlassen die Küste, durchqueren die liebliche, landwirtschaftlich genutzte Vorgebirgslandschaft des Barrocal, und erreichen die Gebirgswelt der Serra de Montchique und damit die unbekannte, andere Algarve. Durch die südliche Lage sowie Nähe zum Atlantik herrscht auch hier ein stark ausgeprägtes subtropisch-maritimes Klima, weshalb sich an den nach Süden exponierten Berghängen eine üppige Tier- und Pflanzenwelt entfalten konnte, die wir auf einer kleinen naturkundlichen Wanderung für uns entdecken und genießen wollen. Durch ausreichende Winterregen und eine Vielzahl ständig fließender Quellen gedeiht die als Garten Europas gepriesene Landschaft mit einer mannigfaltigen, subtropischen Vegetation, die den Besucher im Frühjahr mit einem Blütenmeer empfängt. Neben Korkeichen und Kastanien, Johannisbrotbäumen und gefiederten Tamarinden, Südfrüchten, Feigen, Mandeln und Granatäpfeln, können hier auch Reis, Zuckerrohr, Baumwolle und sogar Bananen angebaut werden. Der Fóia bildet mit 902 m den höchsten Gipfel der Serra de Montchique, deren Gebirgszüge den 50 km breiten Küstenstreifen der Algarve von den nördlich anschließenden Ebenen des Alentejo abtrennen. Auf den Hochflächen des Alentejo, die durch trocken heißes Klima geprägt werden, breiten sich die ausgedehnten südportugiesischen Getreideanbaugebiete aus, die neben Einblicken in die aktuelle landwirtschaftliche Nutzung der Region (Trockenfelbau) auch kulturelle Schätze aus vergangenen Zeiten zu bieten haben. Durch Zufall wurden im Jahr 1967 die Ruinen der römischen Villa von Pisões entdeckt, die einst zu einem großen Landgut gehörte, das die römische Stadt Pax Julia (heute Beja) vom 1. bis zum 4. Jh. mit Nahrungsmitteln versorgte und von dessen Existenz noch heute über 2000 Jahre alte Mosaike und Reste der Wasserversorgung zeugen.

Gegen Abend erreichen wir Évora, ehemals Hauptstadt des Alto Alentejo, und beziehen unsere Unterkunft in bester Lage (1 Nacht). Wer möchte, kann den erlebnisreichen Tag mit einem kleinen Spaziergang durch die alten Gemäuer der Altstadt abrunden.

7. Tag: Évora und Fahrt nach Guarda

Besichtigungsziele und Themen:

  • Ausführliche Besichtigung von Évora
  • Marmor von Estremoz

Évora, eine der charmantesten und stillvollsten Städte Portugals, liegt umgeben von einer nahezu unbeschädigten Festungsmauer, auf der Hochfläche des Alto Alentejo. Das historische Stadtzentrum steht auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO, und das aus gutem Grund. Neben Monumenten, wie der herrlichen romano-gotischen Kathedrale (Sé de Évora) aus dem 12. Jh. und der Kirche São Francisco mit dem kuriosen Beinhaus (Capela dos Ossos), dessen Wände aus menschlichen Knochen zu bestehen scheinen, laden die kleinen hübschen Gassen und Plätze der Stadt zum Verweilen ein. Unser ausführlicher Stadtspaziergang führt uns aber nicht nur von der einen Sehenswürdigkeit zur anderen, sondern einmal quer durch alle spannenden Epochen der portugiesischen Geschichte, von den Römern über Westgoten und Mauren bis zu den Christen, ja bis in die heutige Zeit.

Am frühen Nachmittag geht es weiter Richtung Norden, um unterwegs in Estremoz die Abbaugebiete des besten portugiesischen Marmors zu besuchen. Am Spätnachmittag erreichen wir die Region Beira mit der Stadt Guarda, wo wir die nächsten 2 Nächte verbringen.

 

8. Tag: Serra de Estrella

Besichtigungsziele und Themen:

  • Die Gerbirgslandschaft der Serra da Estrêla
  • Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in sensiblen mediterranen Gebirgssystemen
  • Eiszeitliche Erosionsformen im Vale glaciario do Zêzere

Das eindrucksvolle Bergland der Serra da Estrêla (Sternengebirge), als westlichster Teil des Iberischen Scheidegebirges und höchstem Gebirge des portugiesischen Festlands, steht an diesem Tag thematisch im Vordergrund. Geologisch wird die Serra da Estrêla von einem etwa 300 Millionen Jahre alten Granit dominiert, ummantelt von metamorphisierten Schiefern und Grauwacken. In dem bis in eine Höhe von 900 m kultivierten Bergland wird die Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt ganz besonders deutlich. Hier haben Rodung, Überweidung und intensive landwirtschaftliche Nutzung zum Verschwinden der einst natürlichen Vegetation beigetragen, die heute nur noch in kleinen isolierten Vorkommen zu finden ist. Dennoch ist die oft karge, durch den Mensch über Jahrhunderte stark veränderte Landschaft, zum Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten geworden, die sich ohne den Eingriff des Menschen nie entwickelt hätten und heute zur Vielfalt der Lebensräume beitragen. Aber nicht der Mensch allein hat zum heutigen Landschaftsbild der Serra da Estrêla beigetragen, auch die Gletscher der letzten Eiszeit haben bis heute sichtbare Spuren hinterlassen. Trotz der südlichen Lage und der geringen Höhe des Gebirges, haben die einstigen Gletscher tiefe Trogtäler (Vale glaciario do Zêzere), ähnlich wie in unseren Alpen, ausgeschürft und nach dem Rückzug des Eises mächtige Moränenwälle abgelagert.

9. Tag: mit Bus und Schiff nach Porto

Besichtigungsziele und Themen:

  • Die Weinbaugebiete von Portugal
  • Kreuzfahrt auf dem Río Douro
  • Das Gewässersystem der Iberischen Halbinsel

Straßen Portugals zu verlassen. Unseren Weg nach Porto setzen wir zunächst per Schiff auf dem Rio Douro, dem längsten Fluss der Iberischen Halbinsel und später wieder mit unserem Exkursionsbus fort. Die spektakulären Weinbaugebiete, mit zum Fluss hin steil abfallenden Hängen und hübsch angelegten, oft sehr alten Terrassen vom Schiff aus zu betrachten und dabei zu erfahren warum, abgesehen vom Rio Ebro, alle großen und ständig Wasser führenden Flüsse der Iberischen Halbinsel nach Westen in den Atlantik münden, macht diese kleine Kreuzfahrt zu einem ganz besonderen visuellen Erlebnis. Auch der große Konflikt um Wasser, der seit der Staatsgründung im Jahr 1139 zwischen Portugal und Spanien die Beziehungen beider Nationen beeinflusst und aus dem Portugal schon allein wegen der naturräumlichen Gegebenheiten als Verlierer hervorgeht weil kein einziger großer Fluss innerhalb der eigenen Landesgrenzen entspringt, gehört zu den Themen dieses Tages.

Um die Innenbezirke von Porto mit den Hauptsehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen zu können, und auch einmal selbstständig auf Tuchfühlung mit der Stadt zu gehen, beziehen wir wieder eine zentral gelegene Unterkunft im Stadtzentrum (2 Nächte).

 

10. Tag: Stadtbesichtigung von Porto

Besichtigungsziele und Themen:

  • Stadtrundfahrt und Stadtspaziergang durch den historischen Kern von Porto
  • Spaziergang auf der Promenade entlang des Rio Duero von Castelo do Queijo bis Foz

Nach einer Stadtrundfahrt und einem Spaziergang auf der Promenade von Castelo do Queijo bis Foz, steht die Besichtigung der Kirche São Francisco auf dem Programm. Mit ihrer kunstvoll geschnitzten, vergoldeten Holzverkleidung stellt sie eines der besten Beispiel der barocken Talha Dourada, einer typisch portugiesischen Stilrichtung des Barocks dar, die sich durch den wirtschaftlichen Reichtum der Stadt und das Gold aus Brasilien in Porto ganz besonders entfaltet hat. Zum Abschluss unternehmen wir einen kleinen Streifzug durch den historischen Kern am Nordufer des Douro, der seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Provinzhauptstadt, Bischofs- und Universitätssitz, wirtschaftliches Zentrum mit Eisenwerken, Werften, Woll- und Baumwollmanufakturen, Gerberei und Weinhandel, Fisch verarbeitender Industrie, Hafen- und Kaufmannsstadt sowie kunsthistorisch die Stadt der barocken Talha Dourada ist das, was die Bedeutung von Porto im Überblick charakterisiert. Schon die Griechen erkannten vor 2200 Jahren die Gunst des Standortes nahe der Küste in den Flussniederungen des Rio Duero und gründeten auf der rechten Seite des Flusses den ruhigen Uferbezirk Cale und, unter den steilen Klippen am niedriger gelegenen Prallhang gegenüber, den Hafenplatz Portus. Die Sueben vereinigten diese Siedlungen zu Porto e Cale und schließlich zu Portucale, unter dessen Namen die Stadt bereits seit dem 5. Jh. bekannt ist und aus dem später, zum Stolz der Stadt, Portugal wurde. Porto war zwar stets eine Stadt der Handelshäuser und Kaufleute, man sucht aber vergebens nach den Stadtpalästen der Adelsschicht, die anderswo das Stadtbild prägten. Dies, weil der Rat der Stadt bereits im frühen Mittelalter ein Niederlassungsverbot für Adelige bestimmte. Selbst der König besaß in Porto weder einen Palast noch eine Burg und residierte bei Besuchen stets im Hause des Bischofs. Stattdessen sind es Handelskontore, Banken, Gold- und Juwelierläden, die den Charme der reichen Handelsstadt bestimmen.

 

11. Tag: Geopark Arouca

Besichtigungsziele und Themen:

  • Naturkundliche Wanderung im Geopark Arouca
  • Der Wasserfall von Frecha da Mizarela
  • Das Dorf Castanheira

Nur 50 km südöstlich von Porto bietet der Geopark Arouca, seit 2009 zum globalen Geopark-Netzwerk der UNESCO gehörend, ein ganz besonderes Naturerlebnis. Kleine naturkundliche Wanderungen führen zu den Riesentrilobiten von Canelas, zu den spektakulären Wasserfällen von Frecha da Mizarela, in das kleine Dorf Castanheira und zu den geheimnisvollen Pedras Parideiras, deren erdgeschichtliche Entstehung ebenso spannend ist, wie die historische Entwicklung der Region und die Anpassungsmechanismen der üppigen Vegetation. Lassen Sie sich überraschen und tauchen Sie ein in eine der faszinierendsten Landschaften Portugals. Unterkunft in Arouca (1 Nacht).

12. Tag: über Coimbra nach Nazaré

Besichtigungsziele und Themen:

  • Naturkundliche Wanderung im Naturschutzgebiet Mata Nacional do Buçaco
  • Ausführliche Besichtigung von Coimbra und der ältesten Universität von Portugal

Nacional do Buçaco ist ein kleines Paradies für jeden Naturliebhaber und gleichzeitig eng mit der Kolonialgeschichte Portugals verknüpft. Portugiesische Seefahrer brachten einst über 300 exotische Pflanzenarten aus der Neuen Welt nach Portugal, wo sie sich mit den 400 heimischen Arten vermischten, sodass sich der Buçaco Wald zu einer interessanten botanischen Komposition entwickelte, die unseren heutigen Abstecher in die Natur zu einer echten Entdeckungsreise macht. Auch unser Besuch von Coimbra, Nachfolgestadt der römischen Siedlung Conimbriga, kommt einer kleinen Zeitreise durch die Geschichte Portugals gleich. Bereits im 9. Jh. v. Chr. siedelten Keltoberer in der Region von Coimbra, die ab 193 v. Chr. Teil der römischen Provinz Lusitania wurde. Die bis dahin kleine Siedlung Conimbriga entwickelte sich schnell zu einer wichtigen römischen Stadt, deren antike Stadtteile die Siedlungsgeographie der damaligen Zeit bis heute widerspiegeln. Vandalen, Sueben und Westgoten wechselten meist kriegerisch den Besitz der im frühen Mittelalter als Aemium bekannten Stadt am Rio Mondego, bis 716 die arabischen Streitmächte auch über das Schicksal von Coimbra entschieden. In den Wirren der christlichen Rückeroberung wurde Coimbra immer wieder kurzfristig von christlichen Rittern erobert, bis es König Ferdinand I von Kastilien im Jahr 1064 gelang, die Stadt endgültig in den christlichen Besitz zurück zu holen. Coimbra wurde zur Residenzstadt der christlichen Könige, bis König Alfons III seine Residenz im Jahr 1256 nach Lissabon verlegte. Sein Nachfolger, König Diniz, gründete dort die Escola Gerais, die man im Jahr 1307 als Universität nach Coimbra holte, deren hervorragender Ruf sich stetig festigte und die das Bild der Stadt bestimmte. Nicht umsonst wurde Coimbra 2003 zur Kulturhauptstadt Portugals gewählt, deren Altstadt Ihre Besucher mit den altehrwürdigen Universitätsgebäuden verzaubert, dabei aber auch eine lebendige, von Studenten bevölkerte Stadt geblieben ist.

Nach einem ausführlichen Rundgang in der historisch bedeutsamen Stadt, u.a. mit Besichtigung der Universität, setzten wir unseren Weg Richtung Süden fort, um zum Abschluss unserer Exkursion in einem Hotel an der Atlantikküste nördlich von Lissabon in der kleinen Ortschaft Nazaré zu wohnen (2 Nächte).

 

13. Tag: Serra dos Candeeiros

Besichtigungsziele und Themen:

  • Besichtigung der Salinas de Rio Maior
  • Karstlandschaft im Nationalpark Sarras de Aire e Candeeiros
  • Klosteranlage Santa Maria da Vitória zu Batalha

Eine große Rundfahrt führt uns von Nazaré zu den Salinen von Rio Maior und über die trockenen Karsthochflächen des Nationalparks Serras de Aire e Candeeiros zur imposanten Klosteranlage Santa Maria da Vitória in Batalha. Nach einem abwechslungsreichen Tag kehren wir gegen Abend nach Nazaré zurück, um den letzten gemeinsamen Abend bei gutem Essen mit herrlichem Blick über die Atlantikküste gemütlich ausklingen zu lassen.

Das älteste Dokument über die Salzfelder von Rio Maior stammt aus dem Jahr 1177, und doch reicht die Salzgewinnung bis in prähistorische Zeiten zurück. Schon die Römer nutzten das Quellsalz, das bis heute auf den riesigen Salzfeldern durch Verdunstung gewonnen wird. Seit den 1970er Jahren wird die Saline von einer kleinen Genossenschaft betrieben die das hochwertige Salz auch in alle Welt exportiert. Die Entstehung des Salzes hängt eng mit der erdgeschichtlichen Entwicklung der mittelportugiesischen Kalkgebirge der Serras de Aire e Candeeiros zusammen. Auf den ausgedehnten, trockenen Hochflächen dagegen ist der gesamte Karstformenschatz wie Dolinen, Poljen und Uvalas ebenso vertreten, wie die in Portugal als Lapiás-Felder bekannten riesigen Flächen aus an der Oberfläche anstehendem Kalkgestein, das durch die über Jahrmillionen andauernde Lösungsverwitterung eigenartige und bizarre Formen angenommen hat.

Auch kulturell hat Mittelportugal einiges zu bieten. Schon der Name Batalha, wörtlich übersetzt die Schlacht, verweist auf ein wichtiges historisches Ereignis, das auch als Sternstunde Portugals bekannt ist. Es war im Jahr 1385, als König Johann I der Heiligen Jungfrau Maria gelobte ein prachtvolles Kloster zu errichten, wenn Sie Ihm nur zum Sieg über die kastillischen Truppen und damit zur Unabhängigkeit von Portugal verhelfen würde. Es wurde ein glänzender Sieg und der König hielt sein Versprechen. Er ließ schon 1388 den Bau des Klosters Santa Maria da Vitória, das der Volksmund schnell in Batalha umgetauft hat, beginnen. Von der Hochgotik, über den manuelinischen Stil, bis in die Renaissance hinein reichen die Stilrichtungen von Architektur und Ausstattung, an denen bis ins 16. Jh. hinein nicht weniger als sechs große Meister mit Ihren Schulen gebaut haben, um im Ergebnis eine äußerst kunstvolle, in sich geschlossene, harmonische Einheit zu schaffen die ihresgleichen sucht.

 

14. Tag: Rückreise

Transfer zum Flughafen Lissabon und Rückflug nach Deutschland

(Änderungen vorbehalten)

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Detailliertes Reiseprogramm