Feuer – Wasser – Eis

1.-3. Tag: Anreise; Südküste mit Skógarfoss, Dyrhólaey und Vatnajökull

4.-7. Tag: Ostfjorde, Hochland, Mývatn, Akureyri

8.-11. Tag: Borgarnes, Gullfoss, Geysir, þingvellir und Reykjavík

 

Für Details und weitere Informationen klicken Sie bitte auf untenstehende Reiseabschnitte:

1. Tag – Anreise

Individuelle Anreise zum Flughafen Frankfurt und Treffpunkt vor dem Check In-Schalter der Icelandair.

Flug mit Icelandair von Frankfurt nach Keflavík; von dort Transfer zur Übernachtung im Hótel Ísland Spa & Wellness, Reykjavík (Abendessen nicht inbegriffen).

Die angegebenen Hotels dienen als Anhaltspunkt. Sollte ein Hotel zum Reisetermin nicht verfügbar sein, wird dieses durch ein vergleichbares oder höherwertiges Hotel ersetzt werden.

 

2. Tag – Fahrt von Reykjavík entlang der Südküste bis Dyrhólaey (ca. 200 km)

Wir starten mit einem Blick in die geologische Unterwelt - die Lavahöhle Raufarhólshellir nördlich des Hafenstädtchens Þorlákshöfn entstand durch den Abfluss heißer, flüssiger Lava im Inneren eines Lavastroms, dessen äußere Hülle bereits erkaltet und erstarrt war. Die Höhle erstreckt sich über mehr als einen Kilometer, die gesamte Distanz der ungewöhnlich langen Lavahöhle kann aber nur mit besonderer Ausrüstung begangen werden. Doch schon im leicht zugänglichen Eingangsbereich lassen sich gute Einblicke in die vulkanischen Vorgänge gewinnen.

Hveragerði bietet mit ihren Hydrothermalfeldern Einblick in heiße Quellen und Fumarolen, die schon früh für Gewächshäuser genutzt wurden. Selbst beim Einkauf im Supermarkt, mit Blick in eine Erdspalte und der Dokumentation des letzten stärkeren Bebens, werden wir Zeugen der immer noch wirkenden Tektonik. Der nächste Stopp ist am Seljalandsfoss: Das Wasser stürzt hier eine ehemalige Steilküste hinab, wodurch wir mehr über die Hebung Islands nach dem Abschmelzen der Gletscher in den letzten 10.000 Jahren erfahren. Dieser Spur folgen wir über das weite Schwemmland des Schmelzwassers des Mýrdals-Gletschers (Mýrdalsjökull) auf die ehemalige Insel Dyrhólaey. Ursprünglich ein submariner Vulkan, der nur bis zur Höhe der damaligen Meeresoberfläche wuchs, zeigt dieser heute steil aus der Ebene aufragende Felsen beeindruckend die nacheiszeitliche Landhebung. Vom isolierten Plateau bietet sich bei gutem Wetter ein herrlicher Blick in alle Richtungen. Die bis vor kurzem noch dort anzutreffende Kolonie von Papageientauchern wird durch den zunehmenden Tourismus immer mehr gestört, ein eigenes Foto von ihnen zu erhaschen ist mitllerweile ein Glücksfall. Übernachtung im Countryhotel Dyrhólaey in Vík.

 

3. Tag – Am Südrand des Vatnajökull (Vatna Gletscher) bis Höfn (ca. 280 km)

Der Vatnajökull ist Europas größter Gletscher: Mit rund 8.100 Quadratkilometern bedeckt er etwa acht Prozent der Fläche Islands. Stellenweise ist das Eis fast einen Kilometer mächtig. Unter den Eismassen lauern mehrere hochaktive Vulkansysteme, darunter der Grimsvötn, der immer wieder für große Schäden an der Ringstraße führt. Gewaltige von der Hitze des Vulkans aufgetaute Wassermassen brechen schlagartig als Gletscherläufe aus dem Eis und zerstören die Brücken über die weiten Sanderflächen südlich des Vatnajökull. Am Rande des Gletschers wandern wir durch den Nationalpark Skaftafell, der einen guten Eindruck der sonst weitgehend verschwundenen natürlichen Wälder Islands vermittelt. Oben angekommen öffnet sich eindrucksvoll der Blick auf das Spaltensystem der Skaftafells-Gletscherzunge. Bei schlechtem Wetter bietet sich als Alternative eine kürzere Wanderung an die Gletscherfront mit Querung der durch den Rückzug eisfrei gewordenen Grundmoränenlandschaft. Beim nächsten Stopp auf der Endmoräne des Fallsjökull, einer weiteren Gletscherzunge, gewinnen wir Einblicke in die verschiedenen Formen der Eiszerfallslandschaft, deutlich erkennbar sind auch die unterschiedlichen Gletscherstände. Ein Höhepunkt zum Abschluss des Tages ist schließlich die Lagune des Jökulsárlón: Bläuliche Eisberge der Breðarmerkur-Gletscherzunge treiben im spiegelglatten Wasser majestätisch Richtung Meer. Übernachtung im Hótel Smýrlabjörg in Höfn.

4. Tag – Fahrt entlang der Südostküste (ca. 190 km)

Wir folgen der Ringstraße weiter nach Osten. Bis 1976 war für die Ortschaften im Südosten die einzige Landverbindung mit Reykjavík die Straße im Norden der Insel. Erst der Bau der Strecke über die wasserreichen Gletscherflüsse im Südwesten, die wir am Vortag passiert haben, verkürzte die Strecke um beachtliche 660 Kilometer auf heute etwa 400 Kilometer. Die Straße windet sich zunächst entlang der Küste durch die isländischen Ostfjorde. Durch die Strömung entlang der Küste sind einzelne Fjorde heute durch Nehrungen vom Meer abgeschnitten und bilden an ihren Enden ausgedehnte Haffs, die landseitig fast vollständig aufgefüllt sind. Ein Beispiel dafür ist die Lagune und das Schwemmland Lón, deren Nehrung wir uns genauer anschauen. Ein zentraler Ort an diesem siedlungsarmen Küstenabschnitt ist Djúpivogur, das wir gegen Mittag erreichen. Djúpivogur war im 16. Jahrhundert dank seines Naturhafens ein wichtiger Handelsplatz für die deutsche Hanse. Der zunehmende Tourismus und eine fischverarbeitende Fabrik stellen heute die Haupteinnahmequellen dar. Bevor die Route entlang einer der wenigen Passagen ins Inland in Richtung Egilsstaðir von der Küste wegschwenkt, widmen wir uns am Ende des Berufjörður (Fjord), am Beispiel des Fossárvik, einem Hängetal und dem darin eingeschnittenen Wasserfall. Deutlich zu erkennen sind dabei die unterschiedlichen Auswirkungen von Eis und Wasser auf die Erosion. Unterkunft im Hótel Hallormsstaður in Egilsstaðir.

 

5. Tag – vom Osten Islands in die Mývatn-Region (155 km Ringstraße und 185 km nördliches Hochland)

Weil die Pisten im südlichen Hochland inzwischen kaum noch befahrbar sind, haben wir für den heutigen Tag eine neue Route durch das nördliche Hochland - auf einer ganz neu angelegten, zwar kleinen, aber asphaltierten Straße - vorgesehen. Trotz Niederschlägen von mehr als 4.000 mm im Jahr im Süden Islands (Stuttgart kommt auf rund 700 mm) ist das Hochland sehr trocken und vegetationsfrei. Geographen sprechen von edaphischer, d.h. durch die Beschaffenheit des Bodens bedingter Trockenheit: Der Regen versickert schnell in den vulkanischen Aschen und Kiesen. Lediglich die vom Vatnajökull kommenden Gletscherflüsse durchqueren die Landschaft. Der Wasserstand der breiten und verwilderten Wasserläufe schwankt immens, je nach Tages- und Jahreszeit. Besonders zur Mittagszeit im Sommer, wenn die Schmelze der Gletscher am stärksten ist, kann das teilweise zur Unpassierbarkeit der Furten führen. Mit der neuen Route meiden wir auch die unsichere Querung wasserreicher Gletscherflüsse.

Nach ca. 155 km über die Ringstraße, entlang der tief eingeschnittene Täler das Landschaftsbild prägen. Erreichen wir Grimstaðir. Auf der Hochfläche entlang der Ringstraße ist hingegen eine enorme, durch Schafbeweidung hervorgerufene Bodenerosion zu erkennen. Von Grimstaðir biegen wir nach Norden auf die Straße 862 ab und erreichen entlang dem Fluss Jökulsá á Fjöllum nach weiteren 35 km den mächtigsten Wasserfall Europas: den Dettifoss im Vatnajökull-Nationalpark (vom Parkplatz 1500 m Fußweg). Wie der Selfoss, ca. 1 km südlich, stürzen auch beim Dettifoss über zwei Lavaströme in die tiefe Schlucht des Unterlaufs. Am spektakulärsten ist dieses Naturschauspiel im Sommer, zur Zeit der höchsten Gletscherschmelze (beim Dettifoss stürzen die Wassermassen (im Jahresdurchschnitt 193 m³/s) auf einer Breite von rund 100 Meter über 44 Meter in die Tiefe. Nur 2 km weiter befindet sich mit dem Hafragilsfoss der mit 27 Metern der zweithöchste Wasserfall im Flusslauf ist. Nach weiteren 20 km erreichen wir Hljóðaklettar – die als Echofelsen bezeichneten, bizarren Felsformationen ent-standen, als vor ca. 8.000 Jahren direkt unter dem mächtigen Fluss ein Vulkan ausbrach. Die Kombination von heißer Lava, Gasen und Wasser führte zu Explosionen, welche das Gestein der Umgebung regelrecht zerriss. Über die Straße 85 erreichen wir die Atlantikküste, entlang der wir bis Húsavík fahren (ca. 85 km). Für die restlichen 40 km bis zu unserer Unterkunft für die nächsten 2 Nächte benötigen wir von dort noch eine knappe halbe Stunde. Übernachtung im Hótel Laugar (2 Übernachtungen).

 

6. Tag – Aktueller Vulkanismus rund um den Myvatn (ca. 140 km)

Im Gebiet des Mývatn (Mückensee) begeben wir uns heute in die Zone höchster vulkanischer Aktivität des Vulkansystems Krafla. An vielen Formen an der Oberfläche sind Spalten und Spaltenvulkane erkennbar, sichtbare Zeichen für das Auseinanderdriften der Erdplatten. Wir werden die Lavafelder Leirhnjúkur und Námafjall besuchen. Frische Stricklava, vielleicht auch noch warme Lavadecken, zeugen von der letzten aktiven Phase von 1975 bis 1984. Eindrucksvoll sind die heute noch aktiven Prozesse an den nach Schwefel riechenden Fumarolen und den blubbernden Schlammlöchern erkennbar. Die Isländer nutzen das Geothermalgebiet heute sehr praktisch zur Energiegewinnung im Kraftwerk Krafla. Anschließend wandern wir über den Kraterkegel des Hverfjall: Als vor rund 2.500 Jahren glühend heißes Magma mit Grundwasser in Kontakt kam, führte das zu gewaltigen Dampfexplosionen. Die pulverisierte Lava bildete einen Ring von rund einem Kilometer Durchmesser. Von oben haben wir einen schönen Blick in den Krater selbst, aber auch auf die Spaltenreihe im Osten und den Mývatn im Westen. Der beschwerliche und steile Rückweg führt uns schließlich durch die Dimmuborgir (die dunklen Burgen): Über ein Sumpfgebiet strömend, bildete ein Lavastrom durch kleinere Wasserdampfexplosionen bizarre turm- und mauer-artige Formen, die an verfallene Ruinen erinnern. Sollte noch genügend Zeit verbleiben, lohnt sich ein abschließender Halt an den Pseudokratern im Myvatn. Übernachtung wie am Vortag im Hótel Laugar.

 

7. Tag – Goðafoss, Akureyri und Sauðárkrókur (ca. 190 km)

Dem malerischen Goðafoss (Wasserfall der Götter) ist der erste Besuch am heutigen Tag gewidmet. Bevor wir die zweitgrößte Stadt in Island, erreichen, bekommen wir am nördlichen Stadtrand von Akureyri einen letzten Einblick in den glazialen Formenschatz: Ein Rundhöckerfeld zeugt von der Überprägung der Fjorde durch Gletscher. Des Weiteren verschaffen wir uns bei einem Besuch des Museumshofes Laufas Einblick in das bäuerliche Leben der zurückliegenden Jahrhunderte. Enge, dunkle, spartanisch eingerichtete Torfhäuser waren vor allem im Winter ein äußerst beengter und unwirtlicher Lebensraum. Ganz im Gegensatz dazu wirkt das heutige Akureyri, das Zentrum des Nordens (etwa 18.000 Einwohner), bei einem unbedingt zu empfehlenden Besuch im botanischen Garten, bunt und einladend, mit fast südländischem Flair (Sonnenschein vorausgesetzt). Informativ gestaltet ist das neue Kulturzentrum mit Tourismusinfo und kartographisch gut ausgestattetem Buchladen. Beim Spaziergang durch die kurze Fußgängerzone laden zahlreiche Cafés und Bars zum Verweilen ein … wären da nicht die Besucherströme von anlegenden Kreuzfahrtschiffen. Der Massentourismus, sehr zum Leidwesen der einheimischen Bevölkerung, macht auch hier nicht halt. Sollte ein Kreuzfahrtschiff am Pier liegen, ist die Stadt für die ausschwärmenden Kreuzfahrer erfahrbar zu klein. Wir fahren weiter in den (noch) ruhigeren Fjord Skagafjörður zur Übernachtung im Sumarhótel Mikligarður in Sauðárkrókur. Sauðárkrókur wurde erst 1858 als offizieller Handelsplatz zugelassen. Handel war vorher nur im gegenüber liegenden Hofsós an diesem Fjord zugelassen, der wegen seiner gefährlichen Strömung berüchtigt ist.

8. Tag – Fahrt durch den Nordwesten Islands bis in das Küstenstädtchen Borgarnes (ca. 220 km)

Der weitere Reiseabschnitt führt uns erneut durch geologisch ältere Gebiete. Die jüngsten Landschaften Islands liegen entlang der aktiven Vulkanzone an der Nahtstelle der Kontinente im Zentrum der Insel, Richtung Nordwesten und Südosten sind die Gesteine älter, die Landschaften ausgeglichener und stärker mit Vegetation bedeckt, sie werden grüner. Wir kommen in deutlich periglazial geprägte Landschaften. So lange der Dauerfrost den Untergrund stabilisiert hatte, herrschte weitgehend Formungsruhe. Mit dem Auftauen des Untergrundes setzten Massenwegungen ein, die bis heute anhalten. Bergstürze und Murenabgänge prägen die markanten Landschaften des Nordens und sind Ziele unserer Haltepunkte. Eventuell Besuch eines Termalbades. Am Ende des Skagajörður, ein rund 40 km langer Fjord, hat sich eine große Schwemmlandebene ausgebildet, die landwirtschaftliche Nutzung, Milchwirtschaft und Viehzucht, ermöglicht. Die Halbinsel Skagi querend fahren wir am Hóp entlang Richtung Südwesten an die Westküste bei Borgarnes. Die Schärenküste nördlich der Stadt und ein Besuch im Museum für Siedlungsgeschichte sind lohnende Ziele an unserem Ünermachtungsstandort im Hótel Borgarnes.

 

9. Tag – Der goldene Zirkel (ca. 250 km)

Durch den Tunnel unter dem Hvalfjörður (Fjord) führt uns die weite Route zum geschichtsträchtigsten Ort Islands, in den Nationalpark þingvellir. Hier liegt die Wiege der isländischen Demokratie: schon ab dem Jahr 930 traf sich hier jährlich die gesetzgebende Versammlung der Goden, das Alþing. Heute zeugt das Nationalmuseum von der Bedeutung dieses Ortes für die Isländer. Auch geologisch ist der Ort hoch interessant: þingvellir liegt mitten in einer Grabenbruchzone. Mit der Allmänner-Schlucht (Almannagjá) ist eine alte Dehnungsstruktur gut erkennbar. Zunächst an unserem letzten Haltepunkt vorbei geht es ein kurzes Stück weiter ins Landesinnere zum Gullfoss, dem Goldenen Wasserfall. Der vom zweitgrößten Gletscher Islands, dem Langjökull, gespeiste Fluss stürzt hier über zwei rechtwinklig zueinander stehende Stufen in die Tiefe. Bei klarem Wetter hat man oberhalb des Wasserfalls einen Ausblick vom Langjökull bis zum Hofsjökull im Zentrum der Insel. Zum Abschluss des heutigen Tages steuern wir das Hydrothermalfeld bei Haukadalur mit seinen Springquellen an. Wenn auch der namensgebende Geysir nicht mehr aktiv ist, so schießt der danebenliegende Strokkur noch regelmäßig seine Wassermassen himmelwärts. Unterkunft im Hótel Ísland Spa&Wellness (2 Übernachtungen; Abendessen nicht inbegriffen).

 

10. Tag – Landeshauptstadt Reykjavík

Stadtbesichtigung zu den Sehenswürdigkeiten Reykjaviks, aus denen nicht nur die moderne Hallgrimskirche hervorsticht; der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Übernachtung im Hótel Ísland wie am Vortag.

 

11. Tag – Reykjavík; Rückreise

Am frühen Morgen Transfer nach Keflavík und Rückflug nach Frankfurt mit Icelandair; individuelle Rückreise zum Heimatort.

 

(Programmänderungen vorbehalten)

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Detailliertes Reiseprogramm