Kaspisches Meer, Mashhad und die Große Salzwüste

1.-3. Tag: Anreise / Alborz-Gebirge und Kaspisches Meer
4.-6. Tag: Kopet Dag-Gebirge und Mashhad
7.-10. Tag: Dasht-e Kavir
11.-12. Tag: Damghan und Semnan / Rückreise

 

Für Details und weitere Informationen klicken Sie bitte auf untenstehende Reiseabschnitte:

(Übernachtungen: je 1 x in Teheran, bei Sari und in Gorgan)

1. Tag: Anreise

Flug von Frankfurt nach Teheran, Abflug gegen Mittag. Ankunft in Teheran am späten Abend und Transfer zum Hotel in der Innenstadt von Tehran.

2. Tag: Alborz-Gebirge mit Damavand

Nach dem Frühstück verlassen wir die Hauptstadt Irans und fahren nach Norden ins Hochgebirge des Alborz. Im Verlauf der Fahrt fällt u.a. der Gegensatz zwischen der trockenen Süd- und der feuchten Nordflanke des Gebirges auf. Gegen Mittag erreichen wir den mächtigen Damavand, einem vulkanischen Manteldiapir, dessen Gipfel mit über 5.600 m die anderen Berge weit überragt. Am späteren Nachmittag erreichen wir die prähistorisch bewohnte Hutto-Höhle und schließlich unsere (moderne) Unterkunft bei Sari am nördlichen Fuß des Alborz-Gebirges.

Alborz-Gebirge:Das Hochgebirge zwischen Iranischem Hochland und Kaspischem Meer erstreckt sich auf 600 km Länge und 60-130 km Breite in westöstlicher Richtung und ist Teil der alpidischen Ketten. Auf der steil zum Kaspischen Meer abfallenden Nordseite befinden sich ausgedehnte Urwälder (Hyrkanischer Wald) mit überwiegend Orient-Buchen. Sie sind Lebensraum für Bär, Wolf, Luchs, Karakal, Leopard und (selten) Gepard, denen die Pflanzenfresser Reh, Maral, Damwild, Steinboch, Gämse, Wildschaf und Wildschwein als Nahrung gegenüberstehen.

Damavand:Neben dem Kilimandscharo ist der Damavand mit 5.671 m Höhe (in der Literatur werden verschiedene Höhen über 5.600 m genannt) einer der höchsten frei stehenden Berge der Welt. Der Höhenunterschied vom Fuß des erloschenen Vulkans bis zu seinem Gipfel beträgt bis zu 4.700 Meter, und ist damit deutlich größer als beim Mount Everest. Der Vulkan geht auf einen Manteldiapir zurück, seine ersten Haupt-Eruptionsphasen fanden vor 1.780.000 und 600.000 Jahren statt. Während von den älteren Eruptionsphasen noch Reste der ehemaligen Kraterränder zu sehen sind, entstand der heutige Vulkankegel vor rund 280.000 Jahren. Seine Auswurfmassen bestehen überwiegend aus Asche und Lavaströmen aus Trachyt, Andesit und Basalt. Der (vorläufig) letzte Ausbruch ereignete sich vor ca. 7.300 Jahren. Das der Damavand bis heute aktiv ist, erkennt man u.a. an den Fumarolen aus Wasserdampf und vulkanischen Gasen in der Gipfelregion.

Hutto-Höhle: Ausgrabungen in der Höhle zufolge war die Region um Sari bereits vor rund 2.700 Jahren besiedelt.

3. Tag: Kaspisches Meer, Ganiaik-Schlammvulkan und Gorgan

Die heutige Fahrt führt zur Lagune von Gorgan Kaspischen Meers und zum Ganiaik, einem 550 m im Durchmesser großen Schlammvulkan am Rande der turkmenischen Steppe. Dabei sind hier und da immer wieder Überreste der einst 200 km langen Großen Mauer aus der Partherzeit (3. Jh. v. Chr.) ausfindig zu machen. Über Qabus erreichen wir gegen Abend unsere nächste Unterkunft in Gorgan.

Bandar-e Torkaman und Lagune: Hafenstadt mit 49.000 Einwohnern (viele Turkmenen) im Südosten des Kaspischen Meers, die im Zweiten Weltkrieg für den US-amerikanischen Nachschub an die Sowjetunion von Bedeutung war.

Kaspisches Meer: besser als Kaspisee bezeichnet, weil es sich um ein Binnengewässer ohne Verbindung zu den Weltmeeren handelt (unterliegt deshalb auch nicht dem Seerechtsabkommen von 1994). Mit einer Fläche von 386.400 km² (größter See der Erde) ging er aus Resten der Tethys hervor und liegt heute ca. 28 m unter dem Weltmeeresspiegel.

Ganiak:mit 550 m Durchmesser einer der weltweit größten Schlammvulkane, der nach seiner aktivsten Zeit heute in die Steppenlandschaft eingesunken ist.

Große Mauer von Gorgan:sie war mit 200 km und 6-10 m Breite die zweitlängste in Asien (nach der Chinesischen Mauer) und wurde in der Partherzeit (248 BC - 224 AD) mit rund 30 Festungen gebaut, deren Reste in 10-15 km Abstand bis heute vorzufinden sind (UNESCO-Welterbe-Tentativliste).

Gorgan: Hauptstadt der Provinz Golestan mit 312.323 Einw., 148 m über dem Meeresspiegel.

(Übernachtungen: 1 x in Bojnord, 2 x in Mashhad)

4. Tag: Bojnord, Kopet Dag-Gebirge und Mashhad

Auf dem Weg über Qabus (Mausoleum) nach Bojnord (u.a. Spiegelhaus) wird es gen Osten zunehmend trockener. Geht die Fahrt zunächst noch durch die östlichen Ausläufer des Kaspischen Waldes (u.a. Heimat wild lebender Leoparden), erreichen wir recht bald wieder Landschaften mit typischer Steppenvegetation.

Qabus:neben der Großen Mauer ist auch der Gonbad-e Qabus als UNESCO-Welterbe über die Grenzen Irans bekannt. Er wurde 1006 als Mausoleum für den Ziyariden-Herrscher Qabus im heute überwiegend von Turkmenen bewohnten Verwaltungsbezirk erbaut.

Bojnurd: 228.931 Einw., 1.070 m über dem Meeresspiegel. Bekannt ist das Spiegelhaus Mofacham aus den 1870er Jahren, einst Amtssitz des gleichnamigen Gouverneurs.

5. Tag: Kopet Dag-Gebirge, Tus und Mashhad

Entlang dem Kopet Dag, dem bis 3.191 m hohen Grenzgebirge zu Turkmenistan, erreichen wir die kleine Gebirgsstadt Tus, bevor uns der Weg am Abend nach Mashhad, dem wichtigsten Ort der Schiiten Irans, führt.

Kopet Dag: bis 3.191 m hohes Grenzgebirge zu Turkmenistan. Mit überwiegend aus kreidezeitlichen Sedimentgesteinen handelt es sich um ein recht junges Gebirge der alpidischen Faltungsphase, das während der letzten 20 Mio. Jahre durch die plattentektonische Kollision zwischen den Iranischen Platten und Eurasien entstand.

Tus: Ruinenstadt des antiken Susia (wichtige Stadt der Parther, 330 BC erobert durch Alexander, zerstört durch die Mongolen 1220 AD); erstes Auftreten von Ferdowsi (940-1020), zu dessen Ehren 1934 ein Mausoleum errichtet wurde.

Mashhad: rd. 3 Mio. Einw., 995 m über dem Meeresspiegel; um 823 AD gegründet, Grabmal des achten Imams Ali Ibn Musa ar-Reza (UNESCO-Welterbe-Tentativliste) – mit Innenhöfen insg. 598.657 m² Fläche.

6. Tag: Mashhad und Neyshabur

Mashhad ist mit 3 Millionen Einwohnern das wichtigste Heiligtum Irans und zählt zu den sieben wichtigsten Städten des schiitischen Islams (Mekka, Medina, Jerusalem, Najaf / Irak, Kerbela / Irak, Damaskus, Mashhad). Nach einem Besuch im Mausoleum, der Grabstätte des achten schiitischen Imams Reza, unternehmen wir für den Rest des Tages einen Ausflug nach Neyshabur, einer sassanidischen Stadtgründung).

Neyshabur: 232.563 Einw., 1194 m Höhe; während der Sassanidenzeit (224-651) bedeutende Hochschule, im 11. Jh. neben Bagdad die größte Universitätsbibliothek der damaligen Zeit; Grabmal des persischen Universalgelehrten Omar Chajjam; 1221 Massaker durch die Mongolen.

(Übernachtungen: 1 x in Tabas, 2 x in Khor, 1 x in Damghan)

7. Tag: Kavir-e Namak im Osten der Dasht-e Kavir

Die rd. 78.000 km² große Wüste (größer als Belgien und die Niederlande zusammen) queren wir zum ersten Mal von Nord nach Süd in ihren östlichen Ausläufern (Kavir-e Namak) auf einer Route über Gonabad (Steinwüste) und Ferdows nach Tabas (1 Übernachtung).

Wüstenarten nach Beschaffenheit der Oberfläche: Die Sandwüsten (arab. Erg, ca. 20% aller Wüstengebiete) bestehen an ihrer Oberfläche überwiegend aus Quarzsand. Sie können mit und ohne Dünen vorkommen. Kieswüsten (arab. Serir) entstehen durch Ausblasung feinerer Korngrößen aus Stein- und Felswüsten, wobei die gröberen, gerundeten Bestandteile relativ angereichert werden, oder durch Ablagerungen von Kies auf den Fußflächen vor Höhenzügen. Die Stein- oder Felswüste (arab. Hammada) besteht hingegen aus kantigem Schutt- oder Felsmaterial als Ergebnis der physikalischen Verwitterung und Auswehung des Feinmaterials. Salzwüsten (arab. Schott oder Sebkha) entstehen in abflusslosen Sedimentbecken (feinkörniges bis toniges Material) durch starke Verdunstung. Besonders viele Salzwüsten findet man in Iran. Sie sind schwer zu passieren und wegen vorhandener Sumpffelder unter der Salzkruste nicht ungefährlich.

Gonabad: 40.770 Einw. am Fuße des Kuh-e Tir Mahi (2.557 m), Bewässerung duch Qanate, die zu den längsten und ältesten der Welt zählen.

Ferdows: 28.700 Einw., 1.293 m Höhe; Gründung der Meder (aus dieser Zeit nichts mehr zu sehen …); zu Beginn des 20. Jh. noch eine wichtige Stadt, 1968 durch ein schweres Erdbeben zerstört.

Tabas: 35.230 Einw., 667 m Höhe; sassanisische Gründung und bekannt für seine alten Zitrusgewächse; 1978 von einem schweren Erdbeben erschüttert (7,5-7,9 auf der Richter-Skala, über 15.000 Totesopfer), heute wieder komplett aufgebaut; 1980 missglückte in der Nähe der Stadt die Operation Eagle Claw zur Befreiung der US-Geiseln in Teheran; 300 Jahre alte Parkanlage mit Mausoleum im Stadtzentrum.

8. und 9. Tag: Dünenlandschaften und Oasenkulturen rund um Khur im Süden der Großen Salzwüste

Am 8. Tag erreichen wir die kleine Oase Khur (2 Übernachtungen in einem restaurierten historischen Gebäude), von wo aus wir am 9. Tag den Südrand des Großen Salzsees mit seinen bizarren Landschaftsformen (Salzmauern), Dünenlandschaften (Fahrt mit Geländefahrzeugen über Sanddünen), tief eingeschnittenen Schluchten (kleiner Spaziergang) und abgelegenen Oasenkulturen erkunden werden. Wer in der Nacht den Ort verlässt, kann die Ruhe und den Sternenhimmel in der Wüste genießen.

Khur (auch Khor): die kleine Oase mit rund 6.000 Einwohnern liegt im südlichen Bereich der Dasht-e Kavier und ist idealer Ausgangspunkt für verschiedene Ausflüge in die Wüste (tief eingeschnittene Schlucht; Sandwüste mit kleineren Dünenfeldern.

Mesr: Oasendorf mit knapp 180 Einwohnern; Ausgangspunkt für Fahrten mit Geländefahrzeugen im Dünenfeld

10. Tag: der große Salzsee im Inneren der Dasht-e Kavir

Heute queren wir die Große Salzwüste komplett von Süd nach Nord, indem wir den großen Salzsee durchfahren und erreichen am Abend Damghan (1 Übernachtung), wo uns wieder die Jahrtausende alte Zivilisation, mit prächtigen Gärten, Bauten aus der Zeit der Meder (Tepe = Ruinenhügel), der Sassaniden (Tarichane, Moschee aus dem 8. Jh.) und der Seldschuken (Jafar-Turm, 11. Jh.) erwartet.

Großer Salzsee im zentralen Teil der Daht-e Kavir: vor ca. 3000 Jahren aus einer Reihe kaltzeitlicher Seen hervorgegangen; imposante, extrem flache Weite mit unterschiedlichen Formen der Salzausblühung bis hin zu Salzmauern. Er wird nur von einer einzigen befestigten Straße gequert, dem fast schnurgeraden Asian Highway 70 (iranische Fernstraße 81), wobei man auf den 120 km zwischen Jandaq und Mo’alleman den Einfruck gewinnt, die Salztonebene reiche bis zum Horizont.

Damgan: 62.820 Einw., 1.085 m Höhe. Damgan ist einer der ältesten Siedlungen des iranischen Hochlands. Einige führen die Gründung auf Huschang Schah, zweiter König der persischen Mythologie (Pischdadiyan-Dynastie), zurück. Erhalten sind Tepe (Ruinenhügel) aus der Mederzeit (728-550 BC), die Tarichane, Moschee aus dem 8. Jh. (Sassaniden), eine der ältesten Moscheen Irans, die Ruinen der Festung und der Jafar-Turm aus dem 11. Jh. (Seldschuken). Das gesamte Stadtbild steht deshalb auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Tentativliste.

(Übernachtungen: 1 x in Teheran)

11. Tag: die alten Städte Damghan und Semnan am Nordrand der Dasht-e Kavir

Fahrt über Semnan (Djame-Moschee aus dem 11. Jh. mit Iwan aus der Timuridenzeit, 15. Jh.) Richtung Teheran (Ankunft dort am späteren Nachmittag; 1 Übernachtung).

Semnan: 144.691 Einw., 1.138 m Höhe; Djame-Moschee aus dem 11. Jh. und mit Iwan aus der Timuridenzeit (15. Jh.).

12. Tag: Rückreise nach Deutschland

Rückflug nach Deutschland am frühen Morgen. Ankunft dort gegen Mittag.

Sollte sich der Flugplan ändern und der Rückflug erst am Abend stattfinden, bietet sich Gelegenheit zum Besuch des ein oder anderen Museums in Teheran).

(Änderungen vorbehalten)

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Detailliertes Reiseprogramm